Gleueler Straße: Tempo rausnehmen
Maßnahmen für ruhigen Verkehr
Lindenthal - (hwh). Von rund 10.000 Fahrzeugen wird die Gleueler Straße
täglich befahren. 2015 hatte eine 14-tägige Dauerüberwachung der
Polizei ergeben, dass zehn Prozent der Kraftfahrer dabei mit einer
Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern oder mehr unterwegs sind.
Auch die Lärmbelastung für die Anwohner ist beträchtlich, sie liege
nachts bei 60 und tagsüber bei 70 Dezibel und erreiche damit
„gesundheitsgefährdende Werte“, wie ein Lärmgutachten gezeigt
habe.
Zitiert werden diese Zahlen in einem Antrag der Lindenthaler
Bezirksvertretung, den die Politiker von Bündnis 90/ Die Grünen,
CDU, SPD, Die Linke und FDP gemeinschaftlich formuliert haben. Ihnen
sind diese Zustände ein Dorn im Auge, deshalb fordern sie
Gegenmaßnahmen speziell für den Teilabschnitt der Gleueler Straße
zwischen den Einmündungen der Decksteiner Straße und der Zülpicher
Straße. In diesem Abschnitt sei die Gleueler Straße besonders breit,
auch verleite der Hang im dortigen Straßenverlauf zur unangemessenen
Beschleunigung.
Der spektakulärste Vorschlag betrifft die Einmündung der Zülpicher
Straße. Der ein- und ausfahrende Verkehr soll dort künftig über die
beiden Fahrspuren abgewickelt werden, die momentan nur den Links- und
Rechtsabbiegern vorbehalten sind, die von der Zülpicher kommend auf
die Gleueler Straße fahren möchten. Etwa 90 Prozent der Fahrzeuge
bögen ohnehin nach links - also stadtauswärts - ab, so dass sich die
eigene Rechtsabbiegerspur erübrige.
Die derzeit sehr breite Einbiegespur von der Gleueler Straße in die
Zülpicher Straße wäre dann überflüssig und soll zu einem
begrünten Platz umgestaltet werden. Insgesamt würde der Kraftverkehr
durch diese Verengung der Fahrbahn „zu einer angemessenen
Geschwindigkeit motiviert“, und auch Radfahrer und Fußgänger
könnten diese heute noch breite und unübersichtliche Einmündung
gefahrlos überqueren.
Schon beschlossen hatte die BV, dass der Fahrradweg stadtauswärts
künftig von der Mommsenstraße bis zur Einmündung Zülpicher Straße
als Fahrradstreifen auf der Fahrbahn markiert wird. Im aktuellen
Antrag heißt es, der Radstreifen solle weiter geführt und erst vor
der Bushaltestelle Koppensteinstraße auf den Radweg geführt werden.
Stadteinwärts soll auf der Fahrbahn ebenfalls ein zwei Meter breiter
Radstreifen angelegt werden. Dies reduziere die Breite der Straße und
führe zur Verminderung der Geschwindigkeit. Weil an der Gleueler
Straße – oder in deren unmittelbarer Nähe - drei Kitas, zwei
Schulen und zwei Seniorenheime liegen, sollen außerdem drei neue
Fußgängerübergänge eingerichtet werden. Der Antrag wurde
einstimmig angenommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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