Lebensqualität statt Autos
Mehr Bewegungsraum für Schüler statt Parkplätze
Sülz - Zwischen den Turnhallen des Elisabeth von Thüringen-Gymnasiums und
des Schillergymnasiums steht an der Nikolausstraße derzeit noch ein
zweistöckiger provisorischer Mensacontainer, in dessen Erdgeschoss in
der Schulzeit täglich 550 Schüler*innen versorgt werden. Im
Obergeschoss befinden sich vier zusätzliche Klassenräume. Bald wird
er Geschichte sein: Nebenan wird eifrig an einem neuen Mensagebäude
für beide Schulen gebaut.
Die Frage ist, was nach dem Abriss des Containers und dem Bezug der
neuen Mensa, der für Ende 2020 vorgesehen ist, aus der freien Fläche
zwischen den Turnhallen werden soll. Laut den bisherigen Planungen
soll dort ein Parkplatz entstehen. Doch das möchten die Lindenthaler
Bezirksvertreter verhindern. In einem gemeinsamen Antrag stellten CDU,
Grüne, SPD und Die Linke klar, dass ein „Bewegungsraum mit
attraktiven Sportangeboten“ ihrer Meinung nach die bessere Lösung
für die Schüler wäre.
Ein Parkplatz, heißt es in der Begründung, hätte zur Folge, dass
der angrenzende Schulhof nur noch eingeschränkt als Ballspielhof
genutzt werden könnte. Zum einen, weil hin und her fahrende Pkw die
Schüler gefährden würden, zum anderen könnte das Ballspiel
parkende Pkw beschädigen. Insgesamt würde dies eine weitere massive
Einschränkung der Bewegungsmöglichkeiten für die fast 2.000
Schüler und Schülerinnen bedeuten.
Da es beiden Schulen außerdem an einer Außenfläche für den Sport
mangelt, könnte hier nach den Vorstellungen der Politiker statt des
Parkplatzes - in Absprache mit den Sportfachschaften und dem Sportamt
– etwa ein Tartanfeld für Basketball angelegt werden.
Zudem sehe die Stellplatzreduzierungsverordnung der Stadt vor, die
Qualität des Öffentlichen Personennahverkehrs im Stadtviertel sowie
das Mobilitätskonzept der Schule bei Bauvorhaben mit zu
berücksichtigen. Dies sei bislang nicht geschehen. Schließlich
kämen 70 bis 80 Prozent der Lehrer beider Schulen mit dem Fahrrad
oder zu Fuß in die Schule, bei den Schülern seien es sogar rund 90
Prozent. Eine moderne, bürgernahe Stadtplanung sollte daher, so der
Antrag, „nicht nur das Auto, sondern die Lebensqualität im Blick
haben“.
- Hans-Willi Hermanns
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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