Stellplätze für Lastenräder

Mehr Platz für die Öko-Transporter

von Hans-Willi Hermans

Kölner Westen. Schnell mal den Wochenendeinkauf erledigen oder mit den Pänz einen Kurztrip ins Grüne unternehmen? Dafür müssen urbane Muttis oder Papis nicht mehr eigens den Wagen aus der Garage holen. Das Lastenrad tuts auch. Es pustet keine unnötigen Schadstoffe in die Luft, und gesund ist das Radeln außerdem. Wer in der Stadt mit dem Lastenrad unterwegs ist, setzt auch ein Zeichen: Ich will die Verkehrswende.

Nur leider hinkt die Infrastruktur meist noch hinterher. Zumindest in Lindnethal. Deshalb haben Grüne, CDU, SPD, Die Linke und die FDP in der Bezirksvertretung (BV) nun beschlossen, die Verwaltung solle noch in diesem Jahr „mindestens 100 Stellplätze, insbesondere für Lastenfahrräder, im Bezirk Lindenthal auszuweisen“, und zwar bedarfsgerecht aufgeteilt auf alle Stadtteile.

Eine beigefügte Liste mit möglichen Standorten zeigt, was die Stadtteilpolitiker darunter verstehen: Vorzugsweise vor Supermärkten und Bio-Läden, Fitnessstudios, Kinos, Schulen, Kindergärten und an Haltestellen, auch in Wohngebieten, sollen die sperrigen Fahrzeuge künftig eigene Stellplätze bekommen. Ein Plan für einen solchen Stellplatz ist auch beigefügt. So können jeweils zwei Lastenräder schräg nebeneinander stehen und an eine aufgestellte Haarnadel angekettet werden.

Diesen Schritt halten die Bezirksvertreter auch im Interesse anderer Verkehrsteilnehmer für dringend geboten. Derzeit würden Lastenräder häufig noch so abgestellt, dass der Raum auf den Gehwegen beispielsweise für Personen eng wird, die mit Kinderwagen, Rollstühlen oder Rollatoren unterwegs sind.
Zusätzlich soll die Verwaltung prüfen, ob Ladezonen für den Lieferverkehr mit dem Lastenrad freigegeben werden oder spezielle Ladezonen für Lastenfahrräder ausgewiesen werden können, wenn diese vom Einzelhandel beantragt werden.

Lastenräder sollen bei der Verkehrswende helfen. Allein 2019 und 2020 hat die Stadt Köln die Anschaffung von Lastenfahrrädern mit 2,5 Millionen Euro gefördert, 2019 wurde damit die Anschaffung von 900 Rädern unterstützt. Da sei es nur konsequent, so die Antragsteller, auch für die nötigen Abstellplätze zu sorgen. Außerdem könnte das auch die Zögerlichen dazu bringen, sich ein Lastenrad anzuschaffen.