Dinos Musik verbindet
Nadine Fiedler lädt Nachbarn zu Konzerten ins Wohnzimmer ein

Nadine „Dino“ Fiedler lud ihre Nachbarn zum Wohnkonzert in ihr Wohnzimmer ein. | Foto: Kellner
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  • Nadine „Dino“ Fiedler lud ihre Nachbarn zum Wohnkonzert in ihr Wohnzimmer ein.
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Sülz - Fremde Menschen ins eigene Wohnzimmer einladen, und das mit einer
Besucherzahl, über die man leicht den Überblick verlieren
kann: Nadine „Dino“ Fiedler hat das gewagt. Gemeinsam mit dem
Julius-Erdmann-Trio und Stefan Vollbracht als „airman“
veranstaltete sie in ihrem Wohnzimmer ein kostenloses Wohnkonzert.

Eingeladen hatte Dino über Deutschlands größtes soziales Netzwerk
für Nachbarn, nebenan.de, und erhielt um die 60 Zusagen. Bastie, der
Moderator des Abends, schwärmte von der „Energie, Gespanntheit und
Vorfreude“ des Publikums, das eine „besondere Atmosphäre“ mit
sich brachte. „Ich finde es toll, dass Ihr euch kennenlernen wollt
und darauf einlasst, ohne zu wissen, was da kommt“, so Bastie.

Das Julius-Erdmann-Trio machte den Auftakt. Mit Trompete, Kontrabass
und E-Gitarre brachten die drei Musiker „Chet Baker“ zum Besten.
Mit Gesangseinlagen von Julius Erdmann selbst und einem Cover von Bart
Howards „Fly Me to the Moon“. Die Umbaupause zum nächsten Act
nutzten die Besucher dafür, für was das Netzwerk nebenan.de gedacht
ist: Seine Nachbarn kennenzulernen.

Als Dino vor ihrem musikalischen Beitrag die Geschichte erzählte, wie
es zu diesem Wohnkonzert kam, wurde es ganz ruhig im Raum. „2014
hatte ich den amerikanischen Singer-Songwriter Jay Nash ein
Wohnkonzert bei mir geben lassen“, erzählte Dino, „ich war
überwältigt von dieser Atmosphäre in meinem Wohnzimmer, so dass ich
vor zwei Jahren das erste eigene Wohnkonzert bei mir gab. Ich bin
selbst verwundert, dass es nun zwei Jahre bis zu dem heutigen Konzert
gedauert hat, die Zeit rast.“ Weiter berichtete sie, dass sie es
„emotional und persönlich“ mag und bedankte sich, „dass alle so
unkompliziert sind“. „Ihr seht alle so nett aus“, sagte Dino und
stimmte ihr erstes Lied an. Zwischen deutschen Coverversionen reihten
sich auch Lieder aus ihrer eigenen Feder, die zu einem Ohrwurm
verleiteten. Ihre Musik strahlt selbst bei dunklen Themen voller
Optimismus, der selbige Optimismus der sie scheinbar dazu verleitet
hat, fremde Menschen in ihr Wohnzimmer einzuladen. Am Ende stimmte
Dino gemeinsam mit den Zuschauern „Lass uns leben“ von Marius
Müller Westernhagen an. Mit ihrem Wohnkonzert schaffte Dino vor allem
die Nachbarn aus der Anonymität herauszuholen. Gemeinsam in ihrem
Wohnzimmer wuchs die Nachbarschaft ein Stück weit zusammen. Die
gewünschte Zugabe konnte Dino leider nicht mehr geben, da das
Programm noch weiterging und das Konzert zwei Stunden, aus Rücksicht
auf die Nachbarn, die nicht erschienen waren, nicht überschreiten
sollte. Den Abschluss des Abends machte „airman“ mit einer Show
aus SynthPop, Trance, Avantgarde und  treibenden Trip-Hop-Elementen.
Alles abgestimmt mit einer Licht- und Beamer-Installation, eine Reise
durch Zeit und Raum.

Ob es ein nächstes Wohnkonzert bei Dino geben wird, werden die
Nachbarn über nebenan.de erfahren. „Jay Nash hat auch schon
angefragt, bei seiner nächsten Tour wieder ein Wohnkonzert bei mir
spielen zu dürfen“, so Dino. Die Vorfreude darauf ist unter den
Nachbarn zumindest jetzt schon groß, und was verbindet schon mehr,
als Musik.

- Nadine Kellner

Nadine „Dino“ Fiedler lud ihre Nachbarn zum Wohnkonzert in ihr Wohnzimmer ein. | Foto: Kellner
Um die 60 Nachbarn kamen zum Wohnkonzert von Dino, dem Julius-Erdmann-Trio und airman. | Foto: Kellner
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