Marode Sozialhäuser kommen weg
Neubau für Obdachlose
Die Stadt will marode Sozialhäuser an der Geisbergstraße abreißen und durch Neubauten ersetzen – auch die Kita wird erweitert.
von Hans-Willi Hermans
Klettenberg. Dass in Köln bezahlbarer Wohnraum für Geringverdiener und Mittelschicht rar ist, dürfte sich herumgesprochen haben. Eine Gruppe aber hat noch größere Probleme: die Obdachlosen in der Stadt. Wie das Amt für Wohnungswesen der Lindenthaler Bezirksvertretung mitteilte, will die Stadt in Klettenberg nun etwas für diese Zielgruppe tun. Die vier Sozialhäuser mit der Adresse Geisbergstraße 47a bis 53c sollen abgerissen und durch moderne Gebäude zur Unterbringung von Obdachlosen ersetzt werden.
Die Stadt sei schließlich dazu verpflichtet, Menschen, die nicht in der Lage sind, eigenverantwortlich Wohnraum anzumieten, eine Unterbringung bereitzustellen. Auch an solchen Unterbringungsmöglichkeiten fehle es derzeit, denn die Zahl der Betroffenen sei „immens gestiegen“, heißt es in der Mitteilung. Deshalb seien sie häufig in „kostenintensiven“ Räumlichkeiten – etwa Hotels – oder in Gebäuden untergebracht, die nur über „einen sehr geringen Ausstattungsstandard verfügen beziehungsweise keine Privatsphäre in abgeschlossenen Wohneinheiten bieten“.
Das soll sich in der Geisbergstraße nun ändern. Die vier dreigeschossigen Riegel mit insgesamt 46 Wohnungen seien marode und sollen durch zwei L-förmige Gebäude mit drei Geschossen und einem zusätzlichen Staffelgeschoss ersetzt werden. Die Technik, auch die Energieeffizienz, werde modernen Standards entsprechen, Barrierefreiheit inklusive. An der Geisbergstraße sollen 63 Wohneinheiten für bis zu 176 Personen entstehen.
Auf dem Grundstück befindet sich auch eine Kita in Trägerschaft des SKM (Sozialdienst Katholischer Männer), deren Gebäude ebenfalls abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll. Sie würde dann um zwei auf künftig sechs Gruppen vergrößert. Die Kosten des gesamten Projekts beziffert die Verwaltung auf mehr als 24 Millionen Euro.
Nicht zuletzt wegen der angekündigten Fällung von 29 der 54 Bäume auf dem Gelände soll die Verwaltung noch einmal nachprüfen, ob die Sanierung der alten Gebäude nicht doch kostengünstiger wäre. Alternativ sollen die Neubauten so positioniert werden, dass weniger Bäume verloren gehen.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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