Forderung der AG Behindertenpolitik
Nicht im Zickzack, bitte

Gehwege sind umkämpft: Behindertenvertreter würden die Außengastronomie gern ganz auf die Straßenseite verlegen, die Hausfassaden sollten möglichst frei bleiben. | Foto: Hermans
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Außengastronomie macht die Räume eng auf den Gehwegen. Deshalb haben Vertreter von Verwaltung und Gaststättengewerbe, von Behindertenverbänden und Fußgängern in monatelangen Konsultationen über eine möglichst konfliktfreie gemeinsame Nutzung der Bürgersteige diskutiert.

von Hans-Willi Hermans

Lindenthal. Das Stadtplanungsamt legte kürzlich die Ergebnisse vor: Tische und Stühle dürfen demnach an der Hausfassade oder zur Straße hin aufgestellt werden, eine „hindernisfreie Gehbahn“ von 1,50 Metern Breite soll dabei garantiert sein. Bei neu zu planenden beziehungsweise umgestalteten Straßen aber muss die Mindestbreite der Gehbahn 1,80 Meter betragen. Außerdem sollen bis Anfang 2025 „Qualitätsstandards“ für das Mobiliar erarbeitet werden.

Einwände kommen von der Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik: Die Verwaltungsvorschläge wichen vom Konsens der gemeinsamen Gespräche ab. Die AG fordert, dass die Außengastronomie „grundsätzlich“ zur Straße hin und nur „ausnahmsweise“ entlang der Fassade gestattet werden sollte. Denn Hausfassaden seien wichtig für die Orientierung sehbehinderter Menschen. Wenn dort in Ausnahmefällen Tische und Stühle aufgestellt werden dürfen, müsse ein taktiles Leitsystem eingerichtet werden. Wichtig sei auch, dass die Gehbahn geradlinig verlaufe, nicht im Zickzack.

Die Lindenthaler Bezirksvertreter nahmen diese Kritik teilweise in ihrer Ergänzung zum Verwaltungsvorschlag auf. Sie fordern zwar keine grundsätzliche Anordnung der Außengastronomie zur Straße hin. Doch sei „eine Betrachtung des gesamten Straßenabschnitts und der baulichen Gegebenheiten vor Ort zu berücksichtigen und grundsätzlich eine geradlinige Gehbahn einzuhalten. Falls dies nicht möglich ist, sollte geprüft werden, inwieweit taktile Leitsysteme blinden und sehbehinderten Menschen Orientierung geben können.“ Dies wurde mehrheitlich bei einer Nein-Stimme der Grünen-Fraktion und der Enthaltung des Linken-Vertreters beschlossen.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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