Eigener Saft, frisch gepresst
Obst wurde verarbeitet beim Kleingartenverein

Die jungen Besucher waren besonders begeistert, den kompletten Prozess des Saftpressens Schritt für Schritt verfolgen zu können. Mit dem Waschen der Äpfel ging es los. | Foto: Wesselmann
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  • Die jungen Besucher waren besonders begeistert, den kompletten Prozess des Saftpressens Schritt für Schritt verfolgen zu können. Mit dem Waschen der Äpfel ging es los.
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Lindenthal - (sw) Der Kleingartenverein Lindenthal hat für seine Mitglieder und
alle anderen Obstbaumbesitzer eine alternative Verwendungsmöglichkeit
für das eigene Obst angeboten. Wie im Vorjahr war wieder SoNNe eG
(Streuobstwiesen Netzwerk Nordeifel eG) mit einer großen Saftpresse
auf das Gelände des Kleingartenvereins gekommen und bot die
Möglichkeit die eigenen Äpfel, Birnen und Quitten zu Saft pressen zu
lassen. Der Einladung waren 18 Familien gefolgt und ließen zusammen
über zwei Tonnen Obst zu Saft verarbeiten.

„Wir von SoNNe eG haben uns als Genossenschaft die
Streuobstwiesenförderung auf die Fahnen geschrieben“, erklärt
Martin Holzportz. „Wir setzen uns dafür ein, dass die
Streuobstwiesen erhalten bleiben oder wieder aktiviert und instand
gesetzt werden. Wir wollen, dass die Bäume, die irgendwo im Garten
stehen und die Besitzer mit ihrem Laubabwurf nerven, wieder
wertgeschätzt werden und zu ihrer ursprünglichen Verwendung
zurückkehren.“ Eigentlich liegt der Kölner Raum außerhalb des
üblichen Bereiches für die Betreiber der mobilen Saftpresse, für
den Kleingartenverein Lindenthal machen sie jedoch alljährlich eine
Ausnahme: „Wir wollen auch den Erhalt von Obstbäumen und
Streuobstwiesen im städtischen Raum unterstützen,“ so Holzportz.

Vor allem bei den jungen Gästen, kam die Presse besonders gut an.
Begeistert sahen sie dabei zu, wie das Obst zuerst in einem
Wasserbehälter gewaschen und von dort aus mit einem Laufband in eine
Zerkleinerungsmaschine, den sogenannten Muser, transportiert wurde.
Von dort aus wurde das zerschredderte Obst auf Leinentücher
befördert. Die wurden zusammengefaltet und von Holzplatten getrennt
mehrfach gestapelt, bevor sie in die eigentliche Presse kamen, die mit
40 Tonnen Druck die Lagen zusammenpresste, wodurch der Saft
heraustrat. Dieser wurde aufgefangen und für wenige Sekunden
pasteurisiert, was den Saft bis zu einem Jahr haltbar macht. Je nach
Wunsch wurde der dann in drei- oder fünf-Liter-Schläuche abgefüllt
und auf Vakuum gezogen. Besonderes Highlight war für alle, dass sie
noch vor dem Abfüllen den eigenen Saft probieren durften. „Das hat
auch die Einstellung meiner Kinder zu unseren Äpfeln komplett
verändert,“ erzählte Andrea Schneider vom Kleingartenverein.
„Sie hatten nie Interesse an der Ernte und auch für den Saft
konnten sie sich nicht begeistern. Als sie dann aber einmal von der
Ernte bis zum Pressen des Saftes mit dabei waren und alle Schritte
genau mitverfolgen konnten, waren sie so begeistert, dass sie den Saft
jetzt richtig gern trinken.“

- Susanne Wesselmann

Die jungen Besucher waren besonders begeistert, den kompletten Prozess des Saftpressens Schritt für Schritt verfolgen zu können. Mit dem Waschen der Äpfel ging es los. | Foto: Wesselmann
Während an der einen Station die Lagen mit dem zerkleinerten Obst ausgepresst wurden (links), wurde an der anderen Station bereits das nächste Obst zerkleinert und zum Pressen vorbereitet. | Foto: Wesselmann
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