Ein Zug für die Pänz im Dorf

Organisiert von Uli Wacker und der DGW

Widdersdorf - Dieser Karnevalszug wird mit Sicherheit in die Geschichte eingehen.
Erstmals kamen die Kamelle zu den Pänz und nicht umgekehrt. Der Grund
ist einfach. Weil der traditionelle Veedelszoch in Widdersdorf wegen
der Pandemie ausfiel, sorgte Uli Wacker mit Hilfe der Dorfgemeinschaft
für einen Ersatz. Zumindest für die Kinder im Ort. Die Idee des
Physiotherapeuten: „Wir verteilen Kamelle direkt und hygienekonform
an alle Kinder im Veedel.“

Allerdings drängte bereits die Zeit. Bis zum traditionellen Umzug
blieben nur noch wenige Tage. Ein Veranstaltungskonzept war schnell
entwickelt. Ordnungs- und Gesundheitsamt gaben grünes Licht. Weil
viele helfende Hände anpackten, gelang ein logistischer Kraftakt.
Innerhalb von 40 Stunden wurden insgesamt 4.800 kleine Beutel mit
Kamelle gepackt. Jeder diese Büggel beinhaltete sieben Waffeln,
Lutscher, Schokolade und Bonbons.

Jetzt mussten die Kamelle nur noch den Weg zum Zielort finden. Die
Idee war es, so die Veranstalter, dass Familien in ihren Häusern und
Wohnungen eine kleine haushaltsinterne Karnevalsparty mit ihren
Kindern feiern sollten, sich verkleiden und schmücken. „Die
Haustür wiederum sollte für uns gut sichtbar geschmückt werden und
mit einem Hinweis gekennzeichnet sein, wie viele Kinder im Haus
wohnen. Bei Mehrfamilienhäusern sollte die Hauseingangstüre
gekennzeichnet und geschmückt werden.“

Und so bot sich den Verteiler-Gruppen am Karnevalssonntag ein tolles
Bild: Ein bunter und geschmückter Ort mit Tausenden verkleideten
Widdersdorfer Pänz und Erwachsenen, Musik und Lachen aus allen
Fenstern des Veedels. Die Familien feierten in ihren Haushalten kleine
Partys, und die Kinder hatten alle einen schönen Karnevalstag.
Entsprechend stolz können die Veranstalter auf ihr Ergebnis sein:
„Viele Kinder rasteten vor Freude quasi aus, als die Verteiler die
Büggel vor die Tür oder auf die Fensterbank legten. So viele
freundliche und lächelnde Gesichter sprachen einfach für sich. So
konnte doch ein wenig Tradition und Karneval in dieser tollen Stadt
und diesem großartigen Veedel erhalten bleiben.“