"Beschlüsse werden nicht umgesetzt"
Ortstermin: Mangelnde Umsetzung angemahnt
Lövenich - Roland Schüler (Bündnis 90/Grüne), stellvertretender
Bezirksbürgermeister, hatte eine Ausgabe des Kölner Wochenspiegels
aus dem Jahr 2015 zum Ortstermin mitgebracht. „Sehen Sie mal, damals
haben wir alle Punkte aufgelistet, die wir hier ändern wollen und die
auch von der Bezirksvertretung beschlossen wurden“, so der
Politiker. Nur hat die Sache einen großen Haken: „Die dort
geschilderte Situation ist immer noch so“, wussten allerdings die
Bürger zu berichten, die ebenfalls zu dem Treffpunkt gekommen
waren.
Auch Schüler berichtete, dass man damals, beim ersten Ortstermin mit
der Bürgerinitiative, schon überlegt habe, was man kurzfristig
ändern könne. „Gemeinsam mit Heribert Gödderz vom Amt für
Straßen und Verkehrsentwicklung haben wir eine Lösung zum Beispiel
für die Situation direkt am Bahnhof Lövenich entwickelt. Wir hatten
diese im September 2018 beschlossen - doch die Umsetzung ist nicht in
Sicht“, beklagte Schüler weiterhin. Dabei sei der Brauweiler Weg,
Ecke Goethestraße, sogar ein Schulweg.
„Die Verlegung der Bushaltestelle ist seit Jahren beschlossen, man
hat wirklich den Eindruck, dass manche Beschlüsse, die Lövenich
angehen, einfach ausgesessen werden“, meint auch Martina Kanis,
Vorsitzende vom Verein „Lövenich im Brennpunkt“.
„So warten wir zum Beispiel seit sechs Jahren darauf, dass ein
Vertreter aus dem Team des Fahrradbeauftragten sich mal mit uns
zusammensetzt - doch nichts passiert“, kritisiert Kanis weiter.
„In Lövenich wurden im Grunde die alten Feldwege zu Straßen
gemacht, indem man sie asphaltiert hat. Doch für so viele
Wohneinheiten, wie sie heute hier Realität sind, funktioniert das
ganze System einfach nicht“, ergänzte Horst Nettesheim (CDU).
Drei Beispiele für „Brennpunkte“ im Veedel:
Der Bahnhof Lövenich besteht aus einer Kurve und einer Unterführung,
querende Fußgänger sind gefährdet, auch für Radfahrer ist die
Straße eng. Beschlossen wurde eine Querungshilfe, die Umsetzung
fehlt.
Das Wohngebiet Kölner Straße, zwischen Rosenweg und Ottostraße,
soll entlastet werden. Dazu gehört es, dass die Straße in Zukunft
entschleunigt werden soll. Auch ein Kreisverkehr soll eingerichtet
werden. Wieder steht die Umsetzung aus.
Die Fahrradmarkierung auf der Brauweiler Straße kommt bislang nicht,
weil die Straße zu schmal ist. Der Bürgerverein kritisiert, dass
somit gerade dort, wo es ohnehin gefährlich ist, die Markierung
verweigert wird, und fordert eine Lösung.
- tau
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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