30 Jahre Freundschaft zwischen den Gemeinden
Partnerschaft mit Gemeinde in Palästina
Weiden - (bn). In diesem Jahr feiert die Katholische Gemeinde St. Marien
eine lange bestehende Freundschaft. Seit 30 Jahren besteht eine
Partnerschaft mit der Gemeinde St. Mary in Beit-Jala in Palästina.
Christel Rennhofer, die sich in Weiden in der Beit-Jala-Gruppe
engagiert, führte 1987 eine Pilgerreise in das Heilige Land. Dort
knüpfte die Gruppe um den damaligen Pastor Rainer Fischer Kontakte,
die ein Jahr später zur Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Mary in
Beit-Jala, einem Vorort von Bethlehem, und seinen damaligen Priester
Reverend Jacoub Abden-Nour führte.
Rennhofer: „Die Christen im Heiligen Land sind eine Minderheit, die
von den Israelis nicht anerkannt werden, weil es Palästinenser sind,
und von den Palästinensern werden sie nicht akzeptiert, weil es
Christen sind. Da es für die Christen in Beit-Jala keine Kranken- und
Sozialversicherung gibt, ist der Priester nicht nur Seelsorger,
sondern auch Ansprechpartner in allen sozialen und finanziellen
Fragen.“
Reverend Jacoub, Inhaber eines vatikanischen Passes, konnte auf dem
Weg nach Rom einige Male einen Abstecher über Köln machen, sodass
die Gemeinde in Weiden ihn kennenlernen konnten. Umständlicher
gestaltete sich die Einladung an Jugendliche aus Beit-Jala zum
Weltjugendtag 2005 in Köln. Durch die Übernahme der Visa, Flüge,
Teilnahmekarten und Unterbringung in Gastfamilien in der Gemeinde
wurde der Besuch von neun Jugendlichen und zwei jungen Priestern aus
Beit-Jala ermöglicht. „Grundstock dafür war auch eine Spende von
Kardinal Meisner, der Senfkornpreis, und die Einnahmen aus dem Verkauf
des von uns selbstgebackenen Kuchens nach den Sonntagsmessen“,
erinnert sich Rennhofer.
Um die Freundschaft zwischen den Gemeinden zu vertiefen, reisten zu
den runden Geburtstagen Gemeindemitglieder nach Beit-Jala. Bei diesen
Gelegenheiten erwarb die Reisegruppe Holzschnitzereien, Kreuze und
Keramiken. „Diese Artikel konnten wir dann auf dem Weihnachtsbasar
und Pfarrfest verkaufen. Da kaum noch Touristen in die besetzten
Palästinenser Gebiete kommen, können die Christen ihre Produkte
nicht mehr verkaufen.“ Der Erlös, der in Weiden mit dem Verkauf
erzielte wurde, und andere Unterstützung wird für Krankenkosten,
Medikamnete, Schul- und Kindergarten sowie als Ausbildungsgeld
verwendet. „Wir unterstützen auch das Caritas Baby-Hospital, in dem
alle Kinder, egal welcher Zugehörigkeit, behandelt werden. Unsere
Hilfe gilt auch der Creche, einem Waisenhaus, das von französischen
Schwestern geführt wird. Sie kümmern sich um Babys, die nach der
Geburt ausgesetzten werden. Dabei handelt es sich meist um nicht
gewollte Kinder. Verhütung oder Abbruch einer Schwangerschaft ist
verboten.“
Zum 30. Geburtstag werden zwei Gruppen aus der Weidener Gemeinde
Beit-Jala besuchen. Rennhofer: „Unser Pastor Wisskirchen wird mit
einer Gruppe im April ein Wochenende in Beit-Jala verbringen und die
Beit-Jala-Gruppe wird mit Interessierten im Oktober eine elftägige
Begegnungs- und Pilgerreise ins Heilige Land unternehmen, um
Kulturen und Religionen und die Projekte unserer Patengemeinde und
unsere Freunde vor Ort mit Abuna Hanna Salem, dem jetzigen Priester,
zu sehen.“ Viele Hilfsprojekte, so Rennhofer, sind weiter auf Hilfe
angewiesen. Auf dem Pfarrfest der Gemeinde, am Wochende des 30. Juni
und 1. Juli, wird die Beit-Jala-Gruppe an ihrem Stand über ihre
Aktivitäten informieren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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