Vernissage unter der Sonne
Peter Petri zeigte Gemälde und Skulpturen

In seinem „Maler-Garten“ stellte Peter Petri seine farbenfrohen Gemälde und Skulpturen aus. Der gelernte Kunstschmied hat in einer Lebenskrise im Malen und skulpturalem Arbeiten seine Möglichkeit des künstlerischen Ausdrucks gefunden. | Foto: Mielke
  • In seinem „Maler-Garten“ stellte Peter Petri seine farbenfrohen Gemälde und Skulpturen aus. Der gelernte Kunstschmied hat in einer Lebenskrise im Malen und skulpturalem Arbeiten seine Möglichkeit des künstlerischen Ausdrucks gefunden.
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Lindenthal - (pm) Lebensbejahend und farbenfroh sind die Arbeiten von Peter
Petri. Dabei stand der heute 73-Jährige nicht immer auf der
Sonnenseite des Lebens: Nach der Volksschule absolvierte der schon in
der Kindheit mit reichlich Fantasie und Kreativität Ausgestattete
eine Kunstschmiedelehre bei Carl Wieland. Später geriet sein Leben
aus der Bahn und er begann zu trinken. Nach 30 Jahren Suchtkarriere
machte ihn sein Arzt recht deutlich auf den Ernst seiner
gesundheitlichen Lage aufmerksam.

Die klare Ansage des Mediziners verfehlte ihre Wirkung nicht. Von
einem Tag auf den anderen entsagte er dem Alkohol. Mindestens genauso
wichtig jedoch waren zwei Entdeckungen, die Petri in dieser Krisenzeit
machte: der christliche Glaube und die Malerei. In überwiegend
düsteren Kohlezeichnungen fanden zunächst noch traurige
Gemütszustände ihren Ausdruck, doch nach und nach malte sich Peter
Petri mit beinahe kindlicher Freude an der Farbigkeit ins Leben
zurück.

Heute sind kräftige Farben sein Markenzeichen, vor allem das
leuchtende Gelb der Sonne. Die Natur, Holz und Erde bezeichnet Petri
als seine Inspirationsquellen.

Obwohl er eigentlich eine Wohnung im Clarenbachstift hat, verbringt
Peter Petri jede freie Minute (und manchmal auch die Nacht) im
Schrebergarten. Dort entstehen seine Gemälde und Skulpturen. Wer
genau hinsieht, entdeckt in ihnen immer wieder Anspielungen auf
Berühmtheiten der Kunstgeschichte, so begegnen einem in Petris Werk
Motive aus Picassos kubistischer Phase, die Verwendung von gefundenem
Material, das er übermalt und teilweise verfremdet, erinnert an die
Assemblagen von Kurt Schwitters.

Recht bald gab es erste Austellungsgelegenheiten. 2006 waren einige
Arbeiten im historischen Rathaus zu sehen, später in der Kunsthalle
des Bezirksrathauses Lindenthal. Im Sommer 2014 ermöglichte das
Rathaus der Stadt Kreuzau Peter Petri eine Einzelausstellung, und auch
beim Kulturpfad Lindenthal durfte er bereits eine Station gestalten.

Nun lud Peter Petri zu einer Freiluft-Schau in seinen
„Maler-Garten“ ein, zu deren Eröffnung auch Bürgermeisterin Elfi
Scho-Antwerpes den Weg in das Naherholungsgebiet am Decksteiner Weiher
fand. Bei schönstem Sommerwetter ließ sich manch neugieriger
Spaziergänger von den farbenfrohen Werken locken und durch die Gänge
der Schrebergarten-Siedlung den Weg zu Peter Petris idyllischem
„Malerwinkel“ weisen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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