Gegen das Vergessen
Putzaktion soll die Bedeutung der Stolpersteine betonen
Lindenthal - Direkt in mehreren Stadtteilen hatten die Jusos aufgerufen,
anlässlich der Erinnerung an die Reichspogromnacht gemeinsam, einige
Stolpersteine zu reinigen. „Die Aktion war nicht als parteiinterne
Aktion geplant, wir freuen uns über jeden, der mitmacht“, betonte
Katharina Letzelter, Vorsitzende der Sülzer Jusos. In Kalk
beispielsweise hatten alle demokratischen Parteien zu der Aktion
aufgerufen. Hier in Lindenthal und Sülz waren es vor allem
Jugendliche, die mit Putzmittel bewaffnet, an den Start gingen. „Wir
waren im April schon mal aktiv und werden das auch wiederholen,
schließlich werden die Steine immer wieder dreckig“, so die
engagierten Jung-Politiker. „In der heutigen Zeit ist es absolut
wichtig, an die Vergangenheit zu erinnern“, betonte Tim Münster.
Die Steine seien eine gute Möglichkeit, sich mit den Verbrechen, die
damals passiert sind, auseinanderzusetzen. „Und frisch geputzt sieht
man sie einfach besser und so werden die Passanten darauf
aufmerksam“, so das zufriedene Fazit der drei.
Der Künstler Gunter Demnig erinnert seit 1992 an die Opfer der
NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort
Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen
über 70.000 Stolpersteine in 1.265 Kommunen Deutschlands und in
einundzwanzig Ländern Europas.
- tau
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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