Die Vereine rücken zusammen
RömerGarde und SV Weiden feiern Familienfest

Gardisten der ersten Stunde: Die RömerGarde Köln-Weiden im Jahr 1962.  | Foto: Archiv Köln-West/ Facebook
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  • Gardisten der ersten Stunde: Die RömerGarde Köln-Weiden im Jahr 1962. 
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Weiden - Mitglied im Festkomitee des Kölner Karnevals, jedes Jahr ein volles
Programm und bei den Zügen am Rosenmontag, in Weiden-Lövenich und in
Junkersdorf ist der Verein mit seinen Römer-Kostümen ein echter
Hingucker: Die RömerGarde Köln-Weiden ist aus dem Kölner Karneval
gar nicht mehr wegzudenken.

In diesem Jahr begeht der Verein seinen 55. Geburtstag und hat sein
jeckes Jubiläum bereits in der abgelaufenen Session ordentlich
gefeiert. „In diesem Jahr hat es wieder ein volles Programm gegeben:
den RömerSchoppen, den Senioren Karneval, den Kinderkarneval, die
Bacchus-Auferstehung und die Bacchus-Verbrennung im Lövenicher
Brauhaus und zu sehen waren die Römer in den Zügen am Rosenmontag in
Köln, im Zug in Weiden-Lövenich am Karnevalssonntag und im Zug am
Karnevalsdienstag in Junkersdorf“, zählt Pressesprecher Stefan
Dößereck die Aktivitäten auf.

Am kommenden Samstag, 8. Juli, wartet die nächste Etappe im Feierjahr
der RömerGarde. Gemeinsam mit dem SV Weiden richten die Karnevalisten
im Stadion an der Ludwig-Jahn-Straße ein großes Familien- und
Vereinsfest aus, das unter dem Motto steht: „Sport und Karneval zum
Anfassen.“ Um 12 Uhr geht es los. Die Besucher können sich auf ein
tolles Fest freuen. Denn das Feiern ist der RömerGarde quasi in die
Weidener Wiege gelegt worden.

„Die Römer sind der Ursprung des Kölner Karnevals“, so
Dößereck. „Verfolgt man diese Aussage zurück, zeigt sich sogar,
daß der Ursprung der RömerGarde nur in Köln-Weiden beheimatet sein
konnte. Die Römer feierten schon im 1. Jahrhundert nach Christus `Op
der Wick`, einem Gutshof im Westen der Stadt „Colonia“, an der
Straße nach „Aachen“. Dieses belegt das erst 1843 gefundene,
römische Grab in Köln-Weiden.“ Im Jahre 1962 besannen sich die
Nachfahren dieser Römer auf ihre Abstammung und gründeten die
RömerGarde. Da Schwerter und Helme diese Krieger immer noch zieren,
aber das Kämpfen eine nicht mehr zeitgemäße Beschäftigung ist,
widmen sich heute die Legionäre und die Römerinnen dem Karneval. Der
erste Statthalter war Heinrich Schlösser, alias „Claudius“, der
erste Präsident Georg Weil, alias „Bardus“.

Ein jeder Römer in Weiden, so Dößereck, erhält einen römisch
klingenden Spitznamen, der Bezug zu seinen Fähigkeiten oder seinem
Beruf herstellt. „Zwar sind nicht das Latinum oder die einwandfreie
Anwendung der kölschen Sproch Voraussetzung zur Aufnahme in die
RömerGarde, ein richtiger Legionär muß aber alle Tugenden auf sich
vereinen, die schon im alten Rom obligat waren: er muß jeck sein und
Spaß an der Freud han. Daher ist die RömerGarde eine buntgemischte
Truppe, deren Grundlage sowohl die Vereinssatzung als auch die
Legionsordnung ist. Eine richtige Legion braucht einen eigenen Marsch
und diesen hat Ludwig Sebus für die RömerGarde geschrieben. Der
Refrain lautet: Wem Freundschaft fremd und Tradition, der soll uns
ruhig meiden, wir sind des Frohsinns Legion, die RömerGarde in
Weiden.“

In der Öffentlichkeit fällt die Garde durch die aufwendig
gestalteten Uniformen auf. Dazu wurden damals sogar die
Orginalvorlagen aus Hollywood vom Film „Ben Hur“ besorgt. Der Helm
und das Schwert sind handgearbeitet, die Hand- und Beinschoner
ebenfalls, die Sandalen sind das Produkt einer namhaften Firma für
Gesundheitsschuhe, und der Rock nebst Tunika und Panzer werden
maßgeschneidert. Die vormals auch verwendeten Metallbrustpanzer
wurden abgeschafft, die Verletzungsgefahr war einfach zu groß.

Wie Ihre Vorfahren zieht es die Weidener Römer in die Ferne. Auf
Hawaii trieben sie ihr Unwesen bei den Vulkanen, in Namibia
verbrüderten sie sich mit den Stammeshäuptlingen, in Italien
ergatterten sie lebensgroße Pferde für den gelegentlichen Einsatz im
Zoch. Viele Freundschaften sind geblieben. Ganz besonders zu den
ehemals stationierten belgischen Soldaten vor Ort. Seit 1970 gibt es
in der RömerGarde auch einen Senat, der die Garde in ihrem Tun und
Schaffen unterstützt.

Gewiss hätte auch Agrippina an der RömerGarde ihre helle Freude
gehabt. Ihr Bild schmückt den Dauerdamenorden der Gesellschaft. Die
Damen sind in der Garde herzlich willkommen. Im Zoch gehen die
Legionäre und die Senatoren mit ihren Römerinnen auf die Straße,
— ein buntes Bild, welches am Besten die Stimmung im Verein
wiedergibt. An viele Veranstaltungen im Jahreskreis können die Damen
teilnehmen. Seit 1967 stellte die Garde jährlich ein
Kinderprinzenpaar.

Von der Session 1975 an bildete die RömerGarde mit den beiden anderen
aktiven Karnevalsvereinen vor Ort, der Großen Junkersdorfer und den
Lövenicher Neustädtern das Festkomitee für den Karneval in
Lövenich, Weidenen und Junkersdorf. Seitdem wird das
Kinderdreigestirn, nun also Prinz, Prinzessin und Bauer, nebst
Fahnenträger von allen drei Gesellschaften gebildet.

In besonders großen Versalien hat sich die Garde die Unterstützung
der Jugend auf die Feldzeichen geschrieben, denn wer soll die
Tradition fortsetzen, wenn die Jugend dafür nicht von den Alten
begeistert wird?!

Fest steht, dass am kommenden Samstag gemeinsam mit dem SV Weiden
gefeiert wird, denn im Veedel wohnt man nicht nur zusammen, man feiert
auch gerne zusammen.

Und wie es in Köln nicht unüblich ist, entstand bei einem leckeren
Kölsch die Idee, das Jubiläumsjahr der Römergarde gemeinsam mit dem
SV Weiden zu feiern. Das Orgateam für das Fest, bestehend aus
Mitgliedern der RömerGarde sowie vom SV Weiden, traf sich in in den
vergangenen Monaten regelmässig, um dieses Vereins- und Familienfest
auf die Beine zu stellen.

Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Wir alle freuen uns jetzt
auf ein schönes Fest am 8. Juli.“, so Peter Vogt, Vorsitzender des
SV Weiden. Unter dem Motto „Karneval und Sport zum Anfassen“
eröffnen die kleinen Kicker des SV Weiden das Fest im Stadion an der
Ludwig-Jahn-Straße. Das Bambini- Turnier wird um 12 Uhr angepfiffen.
Sportliche Vorführungen und Aktionen laden den ganzen Tag zum
Mitmachen ein, sei es beim Kamelle-Zielwerfen vom Streitwagen der
RömerGarde, bei Vorführungen der Budo Abteilung und beim Volleyball
zum Mitmachen auf der Beach-Volleyballanlage des SV Weiden. Auch
musikalisch hat das Fest etwas zu bieten. Die Kindertanzgruppe Kajüte
Müsjer der Lövenicher Neustädter ist dabei und ab 15 Uhr wird die 
Kölner Rock & Blues Band „The Flames“ auftreten. Einige
Mitglieder der Band kennt man noch aus der Vergangenheit unter dem
Namen „Harmony & Company“. Für 18 Uhr hat sich die Kölsche Band
„De Bajaasch“ angesagt.
Für die kleinen Gäste gibt es Kinderschminken, einen Flohmarkt und
eine Hüpfburg zum Herumtoben. Und natürlich sorgen beide Vereine
auch dafür, dass niemand auf dem Fest Hunger oder Durst leiden muss.
Im Angebot sind Kaffee und Kuchen, Leckeres vom Grill sowie Kölsch
und Cocktails.

 

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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