Unbewohnt und runtergekommen
„Russen-Häuser“ sollen weichen
Nicht nur die Friedrich-Engels-Straße: In Lindenthal gehören dem russischen Staat zwei weitere Gebäude.
von Hans-Wlli Hermans
Lindenthal. Jetzt soll der russische Staat ganz raus aus Lindenthal. Nachdem ein Gutachten einen gangbaren Weg aufgezeigt hat, wie die Stadt die sogenannten „Russenhäuser“ in der Friedrich-Engels-Straße sehr wohl übernehmen kann, sofern es dem Gemeinwohl dient, soll dieses Verfahren ausgeweitet werden. Denn es befinden sich im Bezirk noch zwei weitere Immobilien im Besitz der russischen Föderation.
Die Ausweitung auf zwei weitere Häuser fordert die Lindenthaler Bezirksvertretung auf Antrag der SPD-Fraktion.
Bei den beiden Gebäuden handelt es sich um die Häuser Classen-Kappelmann-Straße 47 und Aachener Straße 240-244, beides Gebäude der ehemaligen sowjetischen Handelsmission. „Diese Gebäude stehen seit vielen Jahren leer und befinden sich im Zustand zunehmender Verwahrlosung“, schreibt die SPD in ihrem Antrag. Gerade vor dem Hintergrund des akuten Mangels an Wohnraum im Stadtbezirk Lindenthal sei dies ein unhaltbarer Zustand.
Um die russische Föderation enteignen zu können, muss die Stadt im Rahmen ihrer Planungshoheit nur eine künftige Nutzung der Grundstücke als Fläche mit Gemeinwohlorientierung durchsetzen. Dann könnten dort nach dem Abriss der jetzigen Gebäude etwa Schulen, Bürgertreffs oder Wohnungen für Studenten entstehen. Das Verfahren zur Änderung der jeweiligen Bebauungspläne allerdings ist aufwendig, zehn Jahre könnten da locker mal ins Land ziehen, hat Liegenschaftsdezernent William Wolfgramm den Bezirksvertretern bereits mitgeteilt.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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