Unästhetische Schmierereien
Sachbeschädigungen werden zudem eher selten aufgeklärt

Ästhetisch nicht besonders wertvoll: Graffito an einem Gebäude an der Universitätsstraße, in dem auch die Studiobühne untergebracht ist. | Foto: Hermans
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Lindenthal - Die Zahl der Sachbeschädigungen durch nächtliche
Farbschmierereien ist nirgends vollständig erfasst.

Street Art ist an sich gut und schön, aber eben nicht immer. Denn
längst nicht alles, was da an Gebäudewände gesprayt wird, ist
ästhetisch von hohem Wert, zum Teil handelt es sich regelrecht um
Schmierereien.
Der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung waren zuletzt neue
„Kunstwerke“ in der Sülzer Wittekindstraße, in der
Schumannstraße und an der Ecke Dürener Straße/ Theresienstraße
unangenehm aufgefallen. Daher stellten die Sozialdemokraten eine
Anfrage an die Verwaltung, in der es um das Ausmaß der illegalen
Sprayaktionen im Bezirk und um Maßnahmen zu deren Verhinderung geht.

Vom Amt für öffentliche Ordnung kam nun die Antwort, dass ein
Gesamtüberblick über die Zahl der illegalen Graffiti-Vorfälle
nirgends vorliege, auch nicht bei der Polizei. Die Kölner Anti Spray
Aktion (Kasa) beispielsweise, ein Zusammenschluss von insgesamt 37
Unternehmen und Institutionen aus dem privaten und öffentlichen
Sektor, der sich seit 1998 mit dem Thema beschäftigt, erfasse
lediglich die gemeldeten Straftaten im Zusammenhang mit
Farbschmierereien an öffentlichen Gebäuden.

Im Zeitraum von 2015 bis 2019 wurden demnach von der Kasa insgesamt
173 Sachbeschädigungen durch illegale Sprayaktionen und
Farbschmierereien im Bezirk Lindenthal bearbeitet. Statistisch gesehen
sind dies rund 8,5 Prozent der gemeldeten Fälle im Kölner
Stadtgebiet. Dabei ist stadtweit ein Anstieg um rund 25 Prozent zu
erkennen, in Lindenthal ein Rückgang um 25 Prozent. Dabei kann es
sich aber um statistische Zufälle handeln. Die Schäden durch die
erfassten Straftaten im Bezirk lasse sich im genannten Zeitraum aber
exakt auf 147.048,61 Euro beziffern. So viel kostete nämlich die
Reinigung der verschmierten Wände. Eine Nachfrage beim zuständigen
Kriminalkommissariat habe ergeben, dass etwa zehn Prozent der Fälle
aufgeklärt werden. Schließlich ist es schwierig, die meist nachts
„arbeitenden“ illegalen Sprayer auf frischer Tat zu ertappen.

Daher setzt die Kasa beispielsweise auf indirekte Ansätze und
beteiligt sich an zahlreichen Projekten im öffentlichen Raum. So
soll die zuvor abgesprochene Um- und Neugestaltung von großen
Flächen an Bahnhöfen, Brücken und ähnlichen Bauwerken jungen
Sprayern eine legale Alternative bieten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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