Welle der Solidarität

Schnelle und pragmatische Hilfe für Senioren

Kölner Westen - Durch Köln geht eine Welle der Solidarität. Besonders ältere
Menschen stehen im Mittelpunkt zahlreicher Hilfsangebote, sei es mit
Unterstützung bei Besorgungen und Einkäufen oder Zuwendungen gegen
soziale Isolierung.

Kölsche Hätz

Die Zahl der Anfragen sei förmlich explodiert, bestätigt auch
Marianne Jürgens vom „Kölsche Hätz“. Und zwar von beiden
Seiten: Von Menschen, die Hilfe leisten möchten, und von Menschen,
die nun Hilfe benötigen. „Ich denke, dass wir uns in den
vergangenen Jahren einen großen Vertrauensvorschuss erarbeitet haben.
Zudem haben wir beim Kölsche Hätz gewachsene Strukturen und
Erfahrungen mit ähnlichen Situationen“, erklärt Jürgens.

Seit über 23 Jahren vermittelt Kölsch Hätz ehrenamtlich Engagierte
an Nachbarn im Veedel, die sich allein und isoliert fühlen und
regelmäßige Besuche wünschen. Annähernd 600 Ehrenamtliche setzen
sich an 14 Standorten in 86 Veedeln bei der Nachbarschaftshilfe der
Kölner Caritas ein.

Das gilt umso mehr in Zeiten der Corona-Pandemie. Mit Hilfe der
langjährigen Erfahrung sollen jetzt schnell, kurzfristig und
pragmatisch Lösungen gefunden werden, um Menschen, die sich
engagieren wollen mit Personen, die eine Unterstützung wünschen,
zusammenbringen.

Dabei ist der Spagat zwischen Hilfestellungen und Infektionsschutz
kein Hindernis. In erster Linie gehe darum, alleinstehenden und
immobilen Senioren externe Kontakte zu ermöglichen, gerade angesichts
der Nachrichenlage. Dieser Kontakt könne auch telefonisch erfolgen.

Einkäufe und Besorgungen könnten beispielsweise vor der Wohnungstür
abgestellt werden. Sei ein persönlicher Kontakt erforderlich, soll
die Wohung nicht betreten werden und ein Abstand ist einzuhalten.
„Das alles sind wertvolle Beiträge, die engagierte Menschen leisten
können“, macht Jürgens Mut.

Wer also selber Hilfe benötigt, oder anderen Menschen helfen möchte,
wendet sich an die Coronahilfe der Kölsch Hätz Nachbarschaftshilfen
unter Telefon 0221/ 56957816 oder per E-Mail an
Coronahilfen@caritas-koeln.de

Ökumene Sülz-Klettenberg

Eine „Ökumenische Corona-Nachbarschaftshilfe“ haben auch die
Gemeinden in Sülz und Klettenberg eingerichtet. Die evangelische und
katholische Kirche haben eine Hotline eingerichtet, unter der sich
Hilfesuchende und Helfer melden können. Montags bis samstags ist eine
Koordinatorengruppe von mindestens 10 bis 15 Uhr unter der
Telefonnummer 0178-8245516 erreichbar, um Anfragen und Angebote
entgegenzunehmen. Die ökumenische Nachbarschaftshilfe vermittelt
Hilfe beim Einkaufen, beim Abholen und Einlösen von Rezepten oder
auch beim Spazierengehen mit dem Hund. Für andere, individuelle
Anfragen wird ebenfalls eine Lösung gesucht.

Malteser Hilfsdienst: Mobil & Mittendrin

Der Malteser Dienst ‚Mobil & Mittendrin – Senioren gemeinsam
unterwegs im Veedel‘ kann aufgrund der Pandemie vorläufig nicht
durchgeführt werden im Kölner Westen. Aber stattdessen bieten die
Malteser der Stadt Köln ab 23. März einen kostenlosen
Einkaufsservice im Kölner Westen an. So kann sich jeder melden, der
älter ist und allein lebt, aber keine oder wenig andere Hilfe hat.
Die Bestellung wird telefonisch aufgenommen und bei der Übergabe der
eingekauften Ware werden alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz
eingehalten. Wer daran Interesse hat, kann sich melden unter Telefon
0221/ 94976030 oder per E-Mail an ehrenamt.koeln@malteser.orgAuch wer
ehrenamtlich diesen Dienst unterstützen möchte, kann sich dort
melden.

Hilfe in Widdersdorf

Der Verein „Widdersdorf hilft“ und das „Quartiersbüro der
katholischen Kirchengemeinde St. Jakobus“ bieten eine
Nachbarschaftshilfe an. Hier können ältere oder kranke Widdersdorfer
eine Einkaufshilfe anfragen unter Telefon 0157 - 3108 9048.

Ein wichtiger Hinweis: Bitte lassen Sie keinen in Ihre Wohnung.
Seriöse Ehrenamtliche bleiben vor der Haustür.

- Holger Bienert