Die Kinder müssen weg!
Schüler adaptieren "Rattenfänger von Hameln" für die Bühne
SÜLZ - (nk). Die Klasse 6b des Elisabeth von Thüringen Gymnasiums zeigte ihr
Ergebnis des Theaterprojekts in der Schulaula. „Inspirationsquelle
für unser Vorhaben war dabei Hans-Peter Tiemanns beliebter
Theaterklassiker `Die große Plage`, in dem aus dem Rattenfänger von
Hameln ein Kinderfänger wird“, so die Theaterpädagogin
Nüsser-Backes.
Ob im Rewe Einkaufzentrum, in der Schule oder im Restaurant, die
Kinder fallen doch immer wieder als Störfaktor auf, so dass die
Erwachsenen sich schließlich einig sind: Die Kinder müssen weg, denn
sie machen das Leben zur Hölle.
In einem kraftvollen Sprüche-Battle siegen die Erwachsenen, und der
Kinderfänger von Köln zieht die Kinder mit dem Hit „I will follow
you“ aus dem Minilautsprecher des Smartphones in die Ferne.
Daraufhin stehen Kinderspielplätze unter Denkmalschutz, Teddybären
können gegen Gartenzwerge getauscht und Legosteine für den Bau des
neuen Rathauses gespendet werden. Eine Stadt der Zukunft soll
entstehen, mit Riesenparkplätze, Mega-Supermärkte und
Rollatorenwerkstätten.
Die Touristen werden kommen und die Ruhe dieser Stadt genießen. Doch
die Stadt zeigt sich sehr schnell als zukunftslos, denn der Nachwuchs
wird dann doch schneller vermisst, als dass die Erwachsenen ihn
losgeworden sind.
„Presslufthammer, Betonmischer, Beton und Lärm... vorher war doch
alles schöner“, sind die Erwachsenen sich einig. Saskia Vollrath,
die Deutschlehrerin der Klasse und Sigrid Nüsser-Backes,
Theaterpädagogin, führten das Projekt mit Unterstützung der
Referendarin Maike Hensen durch. Eingebunden waren auch Schüler aus
dem Differenzierungskurs Theater, die die Technik bedienten. In nur
einer Woche wurde ein komplettes Theaterstück entwickelt und
inszeniert.
„Eine Theaterinszenierung ist ein Produkt intensiver Teamarbeit. Die
Schüler haben in dieser Woche nicht nur unmittelbar erlebt, wie
Theater gemacht wird, sondern auch wertvolle Erfahrungen als
Klassengemeinschaft gemacht. Kreativität, Spielfreude und soziales
Lernen können so gleichermaßen gefördert werden“, betonte
Nüsser-Backes.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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