„Das wird größer als bei der WM 2006“
Schutz vor den EM-Fans

Geflaggt ist schon: Das Rheinenergie-Stadion ist im Juni Schauplatz von fünf EM-Spielen. | Foto: Hermans
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Köln ist zwischen dem 15. und 30. Juni Gastgeber der UEFA- Euro 2024. Organisatoren diskutierten nun mit Anwohnern des Stadions über das Schutzkonzept für die Fußball-Europameisterschaft.

von Hans-Willi Hermans

Müngersdorf.
Eine Besucherin sieht schwere Zeiten auf alle Anwohner rund um das Stadion zukommen. Ihr Szenario: „Es ist es heiß, das Freibad ist bis 20 Uhr geöffnet, und dann kommen noch die Fußball-Fans hinzu: Das gibt ein Chaos.“ Sven Stolz, EM-Beauftragter der „Host City Köln“, will keine falschen Hoffnungen wecken: „Es wird Kollisionen geben“, räumt er ein, „aber die müssen nicht zu ernsten Konflikten führen.“
Knapp 40 Betroffene, die rund um das Station leben, haben sich im Stadion eingefunden, um mit Stolz, seinem Kollegen Alexander Frey, Projektleiter für den Bereich „Mobilität, Sicherheit, Event“, sowie Roland Kärmer von der Kölner Sportstätten GmbH über die Maßnahmen zum Anwohnerschutz zu diskutieren.
„Das wird größer als 2006“, stellt Frey klar, Staus auf der Aachener Straße beispielsweise würden sich kaum vermeiden lassen. Dennoch gehen die Organisatoren davon aus, dass sie den Andrang der vielen Fans aus Belgien, England, Schottland und der Schweiz – deren Mannschaften alle im Rheinenergie-Stadion auflaufen – in Müngersdorf verkehrstechnisch im Großen und Ganzen im Griff haben.
Denn mit der KVB und der Deutschen Bahn habe man sich auf verbilligte Tickets geeinigt, so dass die Schlachtenbummler größtenteils mit dem Öffentlichen Personennahverkehr anreisen dürften. In Müngersdorf wird außerdem das auch bei FC-Heimspielen und großen Konzertveranstaltungen geltende Anwohnerschutzkonzept mit den größtenteils abgesperrten Anwohnerstraßen angewandt.
Sogar in einer verschärften Variante. „Normalerweise tritt es drei Stunden vor Spielbeginn in Kraft, bei den EM-Spielen schon vier Stunden vorher“, sagt Kärmer. Zusätzlich werde an den Spieltagen die Junkersdorfer Straße im Bereich zwischen „Am Sportpark Müngersdorf“ und „Roman-Kühnel-Weg“ für den Kraftverkehr unzugänglich sein, nur Fußgänger und Radfahrer kommen durch.
Insgesamt verkaufen die Veranstalter nur 2800 Tickets für die großen Parkplätze am Salzburger Weg. Mit den Tickets erhalten die Gäste zudem genaue Informationen über die Wegeführung zu ihren Stellplätzen, sodass An- und Abreise reibungslos verlaufen sollten.
Einige Besucher berichten, dass sich FC-Fans an den Spieltagen auch immer wieder Zugang zu abgesperrten Straßen verschaffen, indem sie sich etwa als Kunden eines der dort ansässigen Restaurants oder Geschäfts ausgeben. Stolz erinnert daran, dass die EM-Fans zumeist aus dem Ausland kommen und diese Tricks gar nicht kennen: „Die sind nicht ortskundig, sie lassen sich leichter steuern.“
Andere möchten nicht unbedingt auf die Zuverlässigkeit der KVB setzen, die jetzt schon unter Personalmangel leide. Sven Stolz hofft aber, dass in der zweiten Juni-Hälfte alle städtischen Institutionen ihr Bestes geben: „Wir müssen maximal liefern, das ist klar.“
Immerhin können die Organisatoren die ärgsten Sorgen der Anwohner weitgehend zerstreuen, eine Besucherin spricht allen Mut zu: „Die internationalen Gäste werden schon nicht so sein wie die Fans von Köln oder Mönchengladbach.“

Geflaggt ist schon: Das Rheinenergie-Stadion ist im Juni Schauplatz von fünf EM-Spielen. | Foto: Hermans
Alexander Frey, Sven Stolz und Roland Kärmer (v.l.) stellten sich der Diskussion mit den Anwohnern. | Foto: Hermans
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EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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