Ein Wald voller Möglichkeiten
Studenten experimentieren im Gehölz von morgen

Mit neuen Gestaltungsformen des Waldes experimentierten die Studenten: Lichte Vorhänge aus hohlen Ästen und Stämmen des ursprünglich in Japan beheimateten Blauglockenbaumes (Paulownien) wiesen den Weg. | Foto: Brühl
  • Mit neuen Gestaltungsformen des Waldes experimentierten die Studenten: Lichte Vorhänge aus hohlen Ästen und Stämmen des ursprünglich in Japan beheimateten Blauglockenbaumes (Paulownien) wiesen den Weg.
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Junkersdorf - (cb) Schneiden und Flechten, Auslichten und Verdichten, Schälen und
Schnitzen – drei Tage lang Bauen mit Holz und Naturseil. Am Ende
entstanden so im sogenannten Wandelwald des städtischen Waldlabors im
Äußeren Grüngürtel neue landschaftsarchitektonische Räume und
Perspektiven. Gerade Gänge und spiralförmig gewundene Wege, sich
öffnende Räume, kleine Lichtungen und aus Ästen und Stämmen
gefertigte visionäre architektonische Formen. Allesamt sichtbare
ästhetische Eingriffe in den Bestand von Kirschen und Birken,
Paulownienhainen, Ulmenplantagen und die weiteren Gegebenheiten vor
Ort. Verantwortlich dafür waren Studierende der Fachrichtungen
Architektur und Landschaftsarchitektur der Hochschulen aus Aachen,
Nürtingen, München und Alfter. Sie hatten im Waldlabor ihre Zelte
aufgeschlagen und beschäftigten sich im Rahmen einer
Waldlabor-Werkstatt mit Möglichkeiten der Gestaltung des Waldes der
Zukunft. Alles war erlaubt. Veranstaltet wurde das Waldlabor nun zum
zweiten Mal vom Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur der
Rheinisch-Westfälischen Technischen Universität (RWTH) Aachen unter
Leitung von Professor Frank Lohrberg. Aus dem sprichwörtlichen
Wandeln im Wald wurde bei der Waldwerkstatt ein Eintauchen in die
Zusammenhänge von Kultur und Natur. „In der Wechselwirkung von
ökologischen, ökonomischen und kulturellen Aspekten kann der Wald
als Lebensraum und Wohnzimmer, als abstraktes Areal oder als Skulptur
gesehen und bearbeitet werden“, sagte Professor Frank Lohrberg. Mit
ihren Installationen aus Holz eröffnen die Studenten den Besuchern
eine ganz andere Perspektiven auf den Wald. Durch Interventionen im
Bestand entstehen neue landschaftsarchitektonische Räume und
Perspektiven, die die Vielschichtigkeit der Thematik sichtbar machen.
Das Waldlabor hat die Stadt Köln mit ihren Partnern RheinEnergie und
Toyota Deutschland 2010 angelegt, um zu erforschen, wie der Wald der
Zukunft aussieht. Das Waldlabor enthält vier Bausteine: im von Toyota
finanzierten Klimawald wurden vor dem Hintergrund der Erderwärmung
ausschließlich Arten gepflanzt, die gegen Trockenheit besonders
resistent sind. Die RheinEnergie testet, wie sich ein Energiewald mit
Holz als nachwachsendem Rohstoff bewirtschaften und ins
Landschaftsbild integrieren lässt. Die Stadt Köln hat mit den
Spenden aus der Aktion „Ein Wald für Köln“ den Wandelwald mit
einer Mischung verschiedener Baumarten aufgeforstet, der zu allen vier
Jahreszeiten ein abwechslungsreiches Bild bietet. Für den Wildniswald
bleibt eine Fläche des Waldlabors der natürlichen Entwicklung
überlassen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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