Kölner Köpfe auf dem Zaun
Sülzer Schüler gestalten den Bauzaun am Archiv-Neubau
Sülz - Willy Millowitsch, Alice Schwarzer, Dieter Wellershoff – bekannte
Kölner Köpfe zieren seit Ende November den Bauzaun am Archiv-Neubau.
Das ist das Werk von insgesamt 39 Oberstufen-Schülern des
Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasiums und des Schiller-Gymnasiums. An
fünf Tagen brachten sie die prominenten Köpfe in schwarz-weiß mit
Acrylfarbe auf den Holzzaun.
Als Vorlage dienten ihnen vor allem die Portraits des Fotografen Peter
H. Fürst aus den Beständen des Rheinischen Bildarchivs, ein Projekt
des Künstlers in den 80er und 90er Jahren. Seit Beginn des
Schuljahres beschäftigen sich die 24 Schüler des
Kunst-Leistungskurses und die 15 Schüler des Kunst-Grundkurses mit
dem Thema, recherchierten, malten, skizierten, probierten verschiedene
Techniken und Materialien aus, um die ausgewählten Promis
darzustellen.
„Die kleinformatigen Foto-Portraits auf das große Format am Bauzaun
zu übertragen ist eine große Herausforderung“, schilderte
Kunstleistungskurs-Lehrer Björn Föll. Vor allem Mundpartie und
Zähne seien schwierig, erläuterter er. Vom Fleiß und den
Fähigkeiten der Schüler zeigte er sich begeistert. „Ich war total
erfreut zu sehen, mit welcher Sicherheit und Selbstverständlichkeit
sie ans Werk gegangen sind. Sie haben tapfer gearbeitet und auch bei
übelstem Wetter durchgehalten“, berichtete er stolz.
Schon im Sommer gestalteten Schüler des
Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums die erste Hälfte des Bauzauns mit
einer farbenfrohen Traumwelt. Die Idee, hier Schüler wirken zu
lassen, kam von der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln. „Der Bauzaun
wird einige Jahre stehen. Da haben wir uns zusammen mit dem
Historischen Archiv und dem Rheinischen Bildarchiv überlegt, ihn
künstlerisch gestalten zu lassen, um so unschöne Schmierereien zu
verhindern“, erklärte Petra Rinnenburger, geschäftsführende
Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft. Auf Schüler sei man
gekommen, weil so viele Schulen in der Umgebung lägen, sagte sie.
„Wir sind schließlich Nachbarn und die Schüler unsere zukünftigen
Nutzer“, meinten Bettina Schmidt-Czaia, Leiterin des Historischen
Archivs und Johanna Gummlich, Leiterin des Rheinischen Bildarchivs.
Im Neubau am Eifelwall/Luxemburger Straße werden die beiden Archive
eine neue Heimat finden. Auf einer Fläche von etwa 22.500
Quadratmetern stehen rund 50 Kilometer Regalfläche für das Archivgut
zur Verfügung. Für das Rheinische Bildarchiv werden eigene
Magazinräume eingerichtet. Die Baukosten belaufen sich auf
voraussichtlich 80,5 Millionen Euro, im März 2020 soll das neue
Archiv fertig sein.
„Uns hat vor allem Spaß gemacht, die Portraits in der Vorbereitung
auf verschiedene Arten zu übertragen, mal mit Kohle, mal mit
Bleistift, mal mit Acryl und auch auf verschiedene Arten, mal
naturalistisch, mal verändert“, schilderten die
Kunst-Lk-Schülerinnern Hannah Geiter, 16, und Katharina Osterbrink,
17. „Es ist schon ein tolles Gefühl, in Köln etwas zu
hinterlassen“, freuten sich die beiden Mädchen. Bis Weihnachten
wollen die Schüler auch die Zwischenräume zwischen den Portraits
gestalten.
- Stefanie Broch
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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