Mehr Farbe fürs Veedel
Sülzer Schüler gestalteten den Bauzaun am Archiv-Neubau
Sülz - (sb) Es riecht nach Farbe. Auf dem Boden liegen Lackmarker, Pinsel
und Entwürfe. Die Jugendlichen sind sichtlich gut gelaunt und
gewissenhaft am Werk.
15 Schüler des Kunst-Leistungskurses des
Hildegard-von-Bingen-Gymnasium (HvB) gestalteten den langen Bauzaun am
Neubau des Stadtarchivs. „Die Idee und der Kontakt kam von einer
Mutter“, erzählte Rosalie Nebel. Erst habe der Kurs überlegt, ob
er das Projekt angehen solle, schilderte die Schülerin. „Dann aber
haben wir gedacht, dass es eine große Chance und Ehre für uns ist
und viel Spaß machen wird“, so die 17-Jährige.
Nach den Osterferien starteten die Schüler ihre intensiven
Vorbereitungen und besuchten dafür das Restaurierungs- und
Digitalisierungszentrum in Porz, wo das Stadtarchiv derzeit
untergebracht ist. „Danach haben wir Entwürfe und Skizzen
gemacht“, berichtete Rosalie. „Wir haben versucht, von jedem
Schüler eine Idee unterzubringen. Der Entwurf war nicht gleich
fertig, sondern hat sich entwickelt“, beschrieb Kurskameradin Kira
Artischweski. „Es war uns wichtig, das zu machen, weil das neue
Archiv in unserem Viertel liegt. Wir freuen uns, es ein bisschen
verschönern zu können“, sagte Schüler Sebastian Kuhlmann. Das
Kunstprojekt steht unter dem Motto „Erinnern, Bewahren, Sammeln,
Wiederentdecken“.
„Wir bedanken uns, dass wir das machen dürfen. Das ist eine tolle
Sache, die es uns ermöglicht, in einem großen Format zu gestalten.
Das geht in der Schule nicht“, freute sich auch Kunstlehrer Marcus
Brambach. Ein Bild auf dem Bauzaun stellt den Einsturz des
Stadtarchivs dar, es folgen aufgeklappte Bücher und Gesichter. Die
Schüler zeigen die Entwicklung vom Alten zum Neuen, vom Analogen zum
Digitalen.
Im künftigen Neubau werden das Historische Archiv und das Rheinische
Bildarchiv erstmals in ihrer Geschichte zusammengeführt. 2020 soll er
fertig sein. „Wir sind begeistert und freuen uns, wenn sich unsere
zukünftigen Nachbarn inhaltlich mit uns beschäftigen. Es sind tolle
Entwürfe“, sagte Bettina Schmidt-Czaia, Leiterin des Historischen
Archivs. „Es ist wirklich toll umgesetzt und wir finden uns in
dieser Entwicklung vom Analogen zum Digitalen genau wieder“, zeigte
sich auch Johann Gummlich, Leiterin des Rheinischen Bildarchivs,
angetan.
Die gestalteten Bereiche des Bauzauns werden mit Elefantenhaut
versehen, damit die Bilder und die Leuchtkraft der Farben bis zur
Fertigstellung des Neubaus erhalten bleiben. Schmidt-Czaia: „Es ist
übrigens noch Platz für weitere Schulen. Wer Interesse hat, kann
sich gerne melden.“,
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.