Die Netzwerkerin geht
Und die Planungsgruppe übernimmt
Braunsfeld - Ich bin gekommen, um zu gehen: Mit diesen Worten stellte sich die
Netzwerkkoordinatorin Sabine Kistner-Bahr bei der Auftaktveranstaltung
des SeniorenNetzwerks den Anwesenden vor. Das war am 25. Februar 2015.
Jetzt wird es Zeit, „Tschö“ zu sagen.
Am kommenden Dienstag, 29. Januar, 15 Uhr, wird die Netzwerkerin im
Gemeinschaftsraum des Clarenbachstifts (Peter-von-Fliesteden-Straße
1) verabschiedet. Die Koordination des Netzwerkes wird offiziell an
die Planungsgruppe übergeben.
Dieser Schritt sei von Anfang an das erklärte Ziel gewesen, so
Kistner-Bahr. Das Projekt der SeniorenNetzwerke, ein Programm der
Stadt Köln, ging im Herbst 2002 an den Start. Köln solle insgesamt
seniorenfreundlicher werden. Mit Hilfe städtischer Koordinatoren wird
in jedem Stadtteil ein tragfähiges Nachbarschafts-Netzwerk
entwickelt. Zielgruppe sind dabei vorrangig ältere Menschen. Im
Idealfall werden sie mit Eintritt des beruflichen Ruhestandes
eingebunden. Bei der Vernetzung sind sogenannte Multiplikatoren
unverzichtbare Helfer, beispielsweise Kirchengemeinden oder die
Nachbarschaftshilfe „Kölsch Hätz“. In dieser Beziehung sei die
Vereinslandschaft in Braunsfeld allerdings eher „dünn“ gewesen,
räumt Kistner-Bahr ein. Trotzdem gelang es gemeinsam mit engagierten
Ehrenamtlichen in den vergangenen vier Jahren eine große Zahl von
Aktivitäten auf die Beine zu stellen. „Tanzen für Singles kommt
richtig gut an, ebenso Wandern und QiGong. Alle Veranstaltungen sind
durchweg gut besucht. Unser Raum ist komplett ausgelastet“, so
Kistner-Bahr. Trotzdem ist das Seniorennetzwerk immer offen für neue
Ideen. Alle Veranstaltungen werden regelmäßig in den eigenen
„Infoblättern“ angekündigt.
Ein Problem zeichnet sich allerdings jetzt schon ab. Die Unterbringung
der Anlaufstelle in der Wiethasestraße 52 ist nur eine temporäre
Lösung. In absehbarer Zeit werde die alte Turnhalle wieder von der
dazugehörigen Kita genutzt. Eine neue Unterkunft zeichnet sich bisher
nicht ab. Deshalb ist es wichtig, dass die neue Planungsgruppe mit
diesem oder ähnlichen Problemen nicht allein gelassen wird. Eine
Servicestelle der SeniorenNetzwerke Köln unterstützt künftig die
selbständige Planungsgruppe in Braunsfeld. Denn die Vernetzung in der
unmittelbaren Nachbarschaft soll weiter gedeihen. „Senioren sollen
so lange wie möglich in der vertrauten Umgebung verbleiben können.
Es gilt das Prinzip ambulant vor stationär. Dafür ist eine soziale
Vorsorge nötig, die durch die Netzwerke gegeben wird. Sollte wirklich
der stationäre Fall eintreten, wissen die Betroffenen jedenfalls, an
wen sie sich wenden müssen. Das sind dann ganz kurze Wege.“
Abschied zu nehmen, fällt Kistner-Bahr nicht leicht. „Im Grunde
arbeite ich auf eine Trennung hin. Man bringt immer Persönliches mit
ein und lässt auch davon einiges da; aber ich bin ja nicht aus dem
Bezirk verschwunden. Ich freue mich jetzt schon auf ein
Wiedersehen.“
Mehr Infos zum SeniorenNetzwerk Braunsfeld gibt es unter
www.unser-quartier.de/braunsfeld
- Holger Bienert
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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