Unabhängiger in der Pandemie
Uni-Klinik produziert Schutzmasken selbst
Lindenthal - (bn) Betroffene erinnern sich ungern: Mit Beginn der Corona-Pandemie
waren Mund-Nasen-Schutzmasken weltweit eine absolute Mangelware. Die
vorherigen Cent-Artikel erzielten quasi über Nacht Höchstpreise.
Daraus hat die Uniklinik Köln ihre Schlüsse gezogen und macht sich
als erstes Krankenhaus in Deutschland mit einer eigenen
Masken-Produktionsstätte unabhängiger von internationalen
Lieferengpässen.
„Lieferungen für das Universitätsklinikum hingen zum Beispiel an
Grenzen fest und wurden teilweise sogar beschlagnahmt. Wir wollen
solche Situationen in Zukunft unbedingt vermeiden.
Versorgungssicherheit für unsere Patienten und Mitarbeiter ist unser
oberstes Ziel. Denkbar ist für uns auch die Mitversorgung weiterer
Einrichtungen wie zum Beispiel andere Krankenhäuser, Pflegeheime und
Schulen“, sagte Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig,
Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln.
Die Maschine wurde in Düsseldorf gebaut, den Stoff für die Masken
bezieht die Uniklinik aus Bayern und die Bänder sowie den Draht von
einer Firma aus Wuppertal. „Unsere Masken sind also komplett Made in
Germany und ermöglichen damit eine weitgehende Unabhängigkeit von
internationalen Lieferketten“, berichtete Damian Grüttner,
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Kaufmännischer Direktor
der Uniklinik Köln. Die vollautomatische Produktionslinie für
medizinische Gesichtsmasken schafft in einer Tagschicht rund 50.000
Masken – rund 10 Millionen pro Jahr. Bei Bedarf könnte die
Produktion auf ein Drei-Schicht-Modell ausgeweitet werden.
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, lobte das
Projekt bei einem Besuch der Produktionsstätte: „Die hinreichende
Versorgung mit Schutzausrüstung ist ein Dauer-Thema in der
Corona-Pandemie. Ich bin sehr froh darüber, dass die Uniklinik Köln
jetzt mit einer eigenen Maschine für sich selbst, aber vor allem auch
in Köln für die Stadt und die Region Schutzmasken fertigen kann. Die
Uniklinik leistet damit einen weiteren wichtigen Beitrag, damit wir
gemeinsam gut durch die Corona-Krise kommen.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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