Gegen das Vergessen
Vor 80 Jahren begannen in Köln die Deportationen
Müngersdorf - (red) „Wenn Stivvele op et Flaster knalle, Kommandos en d‘r Stroß
erschalle“, singt der Kölner Musiker Rolly Brings mahnend in die
herbstliche Stille der Kleingartenanlage Müngersdorf. Genau hier
stand vor 80 Jahren das Deportationslager am alten Fort V. 3.500
jüdische Kölner*innen waren hier eingepfercht und wurden später
über Deutz in die Vernichtungslager transportiert. Genau hier
gedachten rund 130 Kölner Bürger dieser Gräueltaten in einer
Gedenkveranstaltung.
Hildegard Jahn-Schnelle vom Bürgerverein Köln-Müngersdorf mahnte
an, die Geschehnisse in der Vergangenheit nie zu vergessen, damit
niemals in der Zukunft Ähnliches geschehen möge.
Werner Jung vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln schilderte
eindringlich, wie in der rheinischen Metropole im Herbst 1941 die
menschenverachtende Maschinerie der Judenverfolgung und Deportation
anlief. Wolfgang Uellenberg van Dawen vom Verein EL-DE-Haus schlug
einen Bogen in die Gegenwart und appellierte zu mehr Wachsmkeit
gegenüber zunehmendem Antisemitismus.
Den musikalischen Rahmen der Gedenkveranstaltung bildeten Musiker rund
um Prof. Igor Epstein von der Weltmusik und Klezmer Akademie sowie der
Kölner Musiker und Liedermacher Rolly Brings.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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