Pilze und Kölner Brutalismus
Wetterpilze im Rathaus - Ausstellung eröffnet

Klaus Herda führt Helga Blömer-Frerker durch die Ausstellung. | Foto: Surmann
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  • Klaus Herda führt Helga Blömer-Frerker durch die Ausstellung.
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Lindenthal - In diesem Punkt ist Köln wirklich einmal an der Weltspitze. Keine
andere Stadt der Welt kann mit so vielen Wetterpilzen aufwarten wie
die Domstadt. Herausgefunden hat das Klaus Herda, der inzwischen eine
Wetterpilz-Initiative ins Leben gerufen hat. In der Kunsthalle des
Bezirksrathauses Lindenthal wurde jetzt von Bezirksbürgermeisterin
Helga Blömer-Frerker eine Ausstellung eröffnet, auf der neben Fotos
der Wetterpilze viele Informationen rund um die Objekte zu bestaunen
sind.

„Wetterpilze wurden in den 1960er- und 1970er-Jahren errichtet, um
Schutz vor Sonne und Regen zu geben“, erläutert Klaus Herda. Er
selber hat mehr durch Zufall seine Liebe zum Wetterpilz entdeckt. Beim
Training für einen Marathonlauf hat er das markante Bauwerk entdeckt,
was nach mehrmaligem Vorbeilaufen seine Neugier weckte. Doch niemand,
weder Denkmalschützer noch Grünpfleger oder gar irgendwelche
Behörden konnten etwas zum Wetterpilz sagen. Doch so unwichtig sind
die Wetterpilze nicht, ist Klaus Herda überzeugt. Sie wurden
„unzerstörbar aus Beton errichtet und stellen heute einige der
wenigen noch erhaltenen Überbleibsel einer schrillen Epoche dar.“

Klaus Herda begann, Informationen über Standorte und Baugeschichten
von Wetterpilzen zu sammeln, alles wurde per Foto dokumentiert. Die
Informationen kamen nicht nur aus Köln, hier gibt es 32 Exemplare der
seltenen Gattung, sondern aus der ganzen Welt. Geholfen hat ihm dabei
seine Initiative „Freunde der Wetterpilze“, die über die
Internetseite
www.wetterpilze.de fleißig
neue Standorte sammeln und dokumentieren. Mittlerweile sind Daten zu
weltweit über 1000 Wetterpilzen zusammengekommen, zu sehen sind in
der Ausstellung Collagen zu den 32 Kölner Wetterpilzen mit
Erläuterungen und Dokumentationen zu deren Stil, Bauweise, Planung
und Entstehung sowie allerlei Kunst rund um den Wetterpilz. Ein
Originalexemplar steht nicht in der Ausstellung, die sind seit
Jahrzehnten wetterfest montiert an ihren festen Standorten und sollen
dort auch bleiben. Bei Gewitter sollte man übrigens nicht
unterstellen, „Hütte ist nicht blitzgeschützt“ sagt eine an den
Wetterpilzen angebrachte Warntafel. Aber gegen Sonne oder Regen hilft
es allemal. Die Ausstellung kann bis zum 15. September 2019, samstags
und sonntags zwischen 15 und 18 Uhr im Bezirksrathaus Lindenthal
(Aachener Straße 220) besucht werden.

- Klemens Surmann

Klaus Herda führt Helga Blömer-Frerker durch die Ausstellung. | Foto: Surmann
Dieser Wetterpilz steht im südlichen Grüngürtel – deutlich zu erkennen ist das Gewitter-Warnschild in der Mitte. | Foto: Surmann
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