Aus der Bezirksvertretung
Zu wenig Treffpunkte für Jugendliche im Kölner Westen
Widdersdorf - (tau) Schon vor einigen Monaten war das Thema auf der Tagesordnung der
Bezirksvertretung Lindenthal: Jugendliche, die Lärm machen, Musik
hören, etwas trinken und dabei die Nachbarn stören. Ende Mai gab es
dann auf Antrag der SPD-Fraktion den Vorschlag, kurzerhand die beiden
Sitzbänke im Bereich der Grünfläche „Alte Sandkaul“ hinter der
Feuerwehr in Widdersdorf zu demontieren und einen geeigneteren Platz
für die Bänke zu finden.
„Seit zwei Jahren werden die Bänke ganzjährig und -tägig bis
teilweise bis in die späten Abend- und Nachtstunden mit
entsprechender Lärmbelästigung als Treffpunkt von einer großen
Anzahl von Personen, vorwiegend junge Erwachsene, die sich auf den
Bänken niederlassen, genutzt. Auch durch die musikalische Untermalung
als zusätzliche Lärmquelle ist weder an Entspannung noch an Schlaf
zu denken“, argumentierten die Politiker. Zweimal sei es bereits zu
Polizeieinsätzen gekommen, außerdem werde jede Menge Müll
hinterlassen, so dass ein Flaschensammler regelmäßig vorbeischaue,
berichteten sie weiterhin. Durch die Entfernung der Bänke, könnte
man die Situation entschärfen.
Bevor sich die Politiker dazu entschlossen, dort aktiv zu werden,
wurde dann aber ein Ortstermin vereinbart. Dort überlegten die
Bezirksvertreter gemeinsam nach einer Lösung, in der Folge wurde nun
in der letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen, die beiden
bereits demontierten Sitzbänke im Bereich der Grünfläche „Alte
Sandkaul“ hinter der Feuerwehr in Widdersdorf oberhalb des
Parkplatzes auf der Grünfläche zu positionieren. Zusätzlich soll
ein Lärm- und Sichtschutz um die Bänke in Richtung Wohnbebauung
errichtet werden.
Das eigentliche Problem scheint aber das mangelnde Angebot an
Freizeitmöglichkeiten im Viertel zu sein. So entbrannte jüngst auch
auf Facebook eine Diskussion zwischen verschiedenen Anwohnern:
„Immer wieder ziehen die Bänke Jugendliche an! Und Saufen“,
klagte einer. „Ist leider im Beethovenpark an den Steinen oft auch
nicht anders. Und dann werden die Abfallbehälter auch nur alle
Jubeljahre mal geleert. Viel Müll fliegt und liegt im Park, Elstern,
Krähen und Hunde verteilen den dann auch noch“, so die nächste.
„Traurig, dass es sich so entwickelt, es muss mehr Programm gemacht
werden“, so ein Vorschlag und die Feststellung „Irgendwo müssen
unsere Jugendlichen ja hin, in Widdersdorf gibt es ja nichts, wo sie
sich aufhalten können, außer auf der Parkbank“ - sicherlich werden
die Bezirksvertreter sich mit diesem Thema noch einmal
auseinandersetzen müssen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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