Planetenweg in Köln
Zum Neptun an die Groov
Sülz - Die Vereinigung der Sternfreunde Köln möchte anlässlich des 100.
Geburtstages der Volkssternwarte 2022 einen „Planetenweg“
anlegen.
Zu Fuß mit anderthalbfacher Lichtgeschwindigkeit im Sonnensystem
unterwegs sein – hört sich erst mal gut an. Bald soll man in Köln
ausprobieren können, wie sich das anfühlt. Allerdings nur in einem
Sonnensystem, das auf den Maßstab 1 zu 500 Millionen geschrumpft
wurde. Die Sonne hätte dann einen Durchmesser von etwa 3 Metern und
befände sich am Cologne Triangle Hochhaus, nahe dem Deutzer
Rheinufer. Bis zur Erde, mit ihren 2,5 Zentimetern Durchmesser, wären
es nur 300 Meter.
So sähe es auf dem „Planetenweg“ aus, den sich die Vereinigung
der Sternfreunde Köln e.V. gern zur Feier des 100-jährigen Bestehen
der Volkssternwarte gönnen würde. Der Verein ist Träger der
Sternwarte auf dem Dach des Schiller-Gymnasiums in der Nikolausstraße
und möchte durch das Freiluft-Modell die „schier unvorstellbaren
kosmischen Dimensionen ein wenig ‚überschaubarer‘ machen und
zugleich Grundinformationenüber die Geschwister der Erde
vermitteln“, wie Hermann-Michael Hahn, Vorsitzender der Vereinigung,
sagt.
Der Standort am Deutzer Rheinufer mit dem Hochhaus als Zentrum sei
ideal, so Hahn, weil die vier inneren Planeten Merkur, Venus, Erde und
Mars dann allesamt entlang des neuen Rheinboulevards bis zur Deutzer
Brücke aufgestellt werden könnten. Künftige „Sternenwanderer“
hätten dann sie zusätzlich einen schönen Blick auf das
Altstadt-Panorama am anderen Ufer. Aber auch für einen Besuch der
restlichen Planeten müssten Weltenbummler nicht auf die andere
Rheinseite wechseln: Jupiter und Saturn könnte man auf der Landzunge
zwischen Deutzer Hafen und Rhein ansiedeln, Uranus und Neptun
schließlich würden am Rheinufer in Westhoven beziehungsweise, nahe
der Porzer Groov platziert.
Selbstverständlich würden die Standorte der Sonne und ihrer Planeten
mit entsprechenden Info-Tafeln oder -stelen ausgestattet. Hinsichtlich
der konkreten Ausgestaltung sei der Verein flexibel. „Angesichts
eines sich ständig erweiternden Wissens über die Planeten, empfiehlt
sich auf jeden Fall auch die Aufnahme eines QR-Codes, der
interessierte Betrachter über ihr Mobilfunktelefon direkt auf die
passenden Internetseiten mit aktuellen Informationen führt“, so
Hermann-Michael Hahn.
Bleibt nur noch die Frage der Finanzierung des Planetenwanderwegs. Bei
den Sternfreunden überlegt man, ob die Mittel – wie beim
60-Zentimeter-Teleskop zum 50. Geburtstag der Sternwarte – über
Spenden hereingeholt werden könnten, auch Crowd-Funding sei eine
Möglichkeit. „Dann würde in Köln der erste
‚Bürger-Planetenweg‘ entstehen und so die im wahren Wortsinn
weltoffene Ausrichtung der Kölner Bürger unter Beweis stellen“,
sagt Hahn.
- Hans-Willi Hermans
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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