Für einen Gedenkort
Zur Erinnerung an die Toten der Corona-Pandemie

Der Gedenkort auf dem Junkersdorfer Friedhof ist bisher provisorischer Natur. Das soll sich ändern. Aus der Übergangslösung soll etwas Dauerhaftes entstehen. | Foto: Wiedenmann
  • Der Gedenkort auf dem Junkersdorfer Friedhof ist bisher provisorischer Natur. Das soll sich ändern. Aus der Übergangslösung soll etwas Dauerhaftes entstehen.
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Junkersdorf - Wie soll in Zukunft der Pandemie und den Corona-Toten gedacht
werden? Über 91.000 Menschen verstarben bisher in Deutschland. Am 18.
April wurde durch den Bundespräsidenten eine bundesweite Gedenkfeier
ausgerichtet, am 30. Juni im Landtag NRW. Das Anliegen der
Freundesgruppe um Irene Wülfrath-Wiedenmann ist deutlich kleiner, hat
aber einen lokalen Bezug. Auch in Junkersdorf sind Menschen durch das
Virus gestorben. So initiierte die Gruppe eine kleine temporäre
Gedenkstätte auf dem Junkersdorfer Friedhof. Das Provisorium könnte
nun durch eine dauerhafte Installation ersetzt werden.

Die Idee für die Gedenkstätte entstand am ersten Sonntag nach
Weihnachten 2020. Wülfrath-Wiedenmann: „In die Stille des
Jahresausklangs wurde die offizielle Todeszahl von 30.000
Corona-Verstorbenen für Deutschland gemeldet. Unserer Meinung nach
bedurfte es eines gemeinsamen Raumes des Innehaltens, des Gedenkens an
die Verstorbenen und eines gemeinsamen Zeichens der Solidarität mit
den Trauernden: die Kerze.“ Ganz schnell fand dieser Gedenkort
stille Zustimmung. Seit der Errichtung neben der Trauerhalle des
Junkersdorfer Friedhofs, werden von Besuchern regelmäßig zum
Gedenken einzelne Kerzen entzündet und Blumen abgelegt.

Nun sei es an der Zeit, darüber zu entscheiden, wie es mit dem
Gedenken an diesem Ort weitergehen soll. Bei informellen Befragungen
der Friedhofsbesucher hat sich die überwiegende Mehrheit für die
Fortführung des Gedenkens ausgesprochen. Allgemeine Zustimmung fand
die Idee einer kleinen Gedenktafel, die in Kooperation des
SeniorenNetzwerks Junkersdorf und des Städtischen Friedhofsamts
verwirklicht werden soll. Jetzt warten die Initiatoren auf einen
Entscheid der Verwaltung.

Es sei wichtig, so Wülfrath-Wiedenmann, nicht nur der Toten zu
gedenken, sondern sich auch der persönlichen Verantwortung bewusst zu
werden. Denn die Pandemie ist noch nicht vorbei.

- Holger Bienert

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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