Erinnerungen wachhalten
Zwei Stolpersteine in der Kinkelstraße verlegt
Lindenthal - Insgesamt 42 neue „Stolpersteine“ werden aktuell an 18 Orten
von Künstler Gunter Demnig verlegt. Unter anderem wurde der Initiator
und Erfinder der Stolpersteine auch in der Kinkelstraße 9 aktiv. Dort
erinnern nun zwei Steine an Bauhaus-Künstlerin Margarete
Heymann-Loebenstein und ihre Mutter Emma Heymann, die 1943 im
Konzentrationslager Sobibor ermordet wurde. Die Aktion wurde von
Frances Marks, Tochter von Margarete Heymann-Loebenstein, begleitet,
die zu diesem Anlass eigens aus Großbritannien anreiste.
Auch Dr. Romana Rebbelmund, Kuratorin für Design am MAKK, Museum für
Angewandte Kunst in Köln, kam hinzu. Bezirksbürgermeisterin Helga
Blömer-Freker, Stein-Pate Sven Vorderstrase und viele weitere
interessierte Bürger kamen ebenfalls, um an das Schicksal der beiden
Frauen zu erinnern.
Margarete Heymann-Loebenstein lebte von 1899 bis 1990, sie war
Gründerin der erfolgreichen Keramik-Manufaktur „Hael
Werkstätten“ mit 120 Beschäftigten. 1934 musste sie diese unter
wirtschaftlichem und politischem Druck für lediglich 45.000
Reichsmark an den NS-Funktionär Heinrich Schild verkaufen. Ihr gelang
die Flucht nach London.
Ihre Mutter Emma Heymann wurde 1943 im KZ Sobibor ermordet.
Heymann-Loebenstein gilt heute – obwohl in Köln weitgehend
unbekannt – als eine der bedeutendsten Keramikerinnen des
zwanzigsten Jahrhunderts. Sie kehrte nie wieder nach Köln zurück und
starb 1990 in London. Das MAKK wird im kommenden Jahr, im Rahmen des
hundertjährigen Bauhaus-Jubiläums, eine umfangreiche Ausstellung zum
Werk von Margarete Heymann-Loebenstein und ihrer Cousine, der
Bildhauerin und Bühnenbildnerin Marianne Ahlfeld-Heymann, zeigen.
- tau
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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