Wohnraum hat Priorität
Zweites Stadtgespräch mit OB Henriette Reker in Lindenthal
Sülz - (sw) Das Thema ‚Wohnen‘ steht für die Bewohner des Stadtbezirks
Lindenthal ganz oben auf der Prioritätenliste. Dieses Ergebnis ergab
eine Umfragestation bei dem jüngsten Stadtgespräch mit
Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Ich mache eine Runde durch
alle Stadtbezirke und möchte von Ihnen wissen, wie sich Ihr
Stadtbezirk entwickeln soll“, erklärte Reker den annähernd 250
Anwesenden.
In der Aula des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums bot sich den
Lindenthaler die Möglichkeit, Dinge, die ihnen dringend unter den
Nägeln brennen, direkt anzusprechen. Viele nutzten die Gelegenheit
und nahmen die seltene Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch
mit der Oberbürgermeisterin wahr oder sprachen ihre Anliegen im
Plenum an.
Dominierendes Thema war ebenfalls das Thema Wohnen. So äußerte ein
Sülzer, dass er befürchte, dass der Stadtteil immer mehr von großen
Immobilien- und Baukonzernen aufgekauft werde, mit der Folge, dass
Mieten im Viertel massiv ansteigen. Eine Entwicklung, die Bürger in
anderen Stadtteilen sicher teilen. Reker und die anwesende Leiterin
des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, Brigitte Scholz,
berichteten im Gegenzug von einem Pilotprojekt im Severinsviertel, bei
dem diese befürchtete Entwicklung in diesem Jahr genauer beobachtet
werde. Erst nach Abschluss und Auswertung des Projektes zum Ende des
Jahres würden für andere Stadtteile Entscheidungen getroffen, so
Scholz.
Das Thema Wohnraum war nicht das einzige bei der zweiten Runde der
Stadtgespräche in diesem Jahr, die unter dem Leitgedanken „Kölner
Perspektiven 2030“ steht. Um zu erfahren, was die Präferenzen der
Lindenthaler sind, wurden sie an verschiedenen Stationen dazu
aufgefordert, ihre Meinungen und Wünsche zu äußern. So sollten sie
auf Karten ihre Lieblingsorte markieren, mit Bällen Prioritäten zu
den Themen Wohnen, Mobilität, Zusammenleben, Ehrenamtliche Aktivität
und Beteiligung, Altwerden, Gesundheit, Sicherheit und Bildung sowie
Arbeit ausdrücken, oder konnten mit Schere, Kleber und alten
Zeitungen Kollagen basteln.
„Wir werden ihre Ideen und Vorschläge an unsere Stadtplanungsteams,
die im Sommer ihre Arbeit aufnehmen, weiterreichen,“ so Scholz.
Diese Teams sind damit beauftragt, ein tragfähiges Konzept für die
kommenden zwölf Jahre zu erarbeiten.
Auf die wiederholt geäußerte Kritik an der Verwaltung und deren
mangelhafte Umsetzung und Ineffizienz reagierte Reker mit offenem Ohr:
„Ich glaube, dass sie ganz richtig liegen, wenn sie sagen, diese
Verwaltung muss effizienter, leistungsfähiger, serviceorientierter
und dialogorientierter werden. Auch darum mache ich die
Verwaltungsreform. Sie setzt in elf Ämtern mit 150 Maßnahmen an.
Außerdem wird uns in Zukunft die Digitalisierung helfen, wodurch in
Zukunft mehrere Mitarbeiter gleichzeitig auf Akten zugreifen können
und somit Prozesse deutlich beschleunigt werden.“
- Susanne Wesselmann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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