Ganze Heerscharen und zwei Engel aus Berlin
Aktion "Engel für Ältere und für kleine Engelchen“
Ganze Heerscharen an Engeln für Ältere und für kleine Engelchen hatten sich wieder an der Weihnachtsaktion der BürgerStiftungLohmar beteiligt. Und sogar aus Berlin waren zwei Engel dabei: Anja Netterscheidt, deren Mutter in Lohmar wohnt, hatte bei einem Besuch in ihrer alten Heimat vor ein paar Jahren zufällig von der Aktion erfahren. Seitdem steht sie mit ihrem Lebenspartner Dieter Oppermann alle Jahre wieder vor der Haustür der Bürgerstiftung und liefert gleich ein halbes Dutzend Geschenke für Seniorinnen und Senioren sowie für Kinder aus Familien ab, die nicht gerade auf Rosen gebettet sind.
„Uns geht es gut, und da sollte es auch anderen gut gehen“, erklären die beiden Engel aus der Hauptstadt ihre Motivation. Das Credo gilt für Anja Netterscheidt und ihren Partner nicht nur zu Weihnachtszeit. Das ganze Jahr über halten sie nach Sonderangeboten Ausschau, um Geschenke für Kinder in einem Berliner Kinderheim zu kaufen sowie Hunde- und Katzenfutter für ein Tierheim. Und natürlich für die Weihnachtsaktion der BürgerStiftungLohmar. „Viele ältere Menschen haben nur eine kleine Rente und oft auch keine Angehörigen, die ihnen eine Weihnachtsüberraschung bescheren“, weiß Anja Netterscheidt.
Und das wissen offensichtlich auch die vielen Engel aus Lohmar und Umgebung. Und alle wollten wieder helfen. Von den Weihnachtswunschbäumen und -stelen, die die Stiftung in Rammes Grünland und den Filialen der Kreissparkasse und der VR-Bank in Lohmar, Birk und Wahlscheid aufgestellt hatte, pflückten sie die Wunschzettel, besorgten die Geschenke und lieferten sie, liebevoll verpackt und oft mit einem persönlichen Gruß versehen, an den einzelnen Standorten ab.
„Ich bin immer wieder überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft“, sagt Gabriele Willscheid, die Geschäftsführerin und stv. Vorsitzende der Bürgerstiftung, mit Blick auf die insgesamt 332 Päckchen, die sich im Haus der Stiftung sozusagen zu einem Berg der Nächstenliebe türmten. „Dafür können wir gar nicht genug danken“, meint die Geschäftsführerin: „Ohne die Großzügigkeit der Mitmenschen würde unsere Aktion Engel für Ältere und für kleine Engelchen nicht funktionieren“, weiß sie. Freilich braucht es auch die Unterstützung weiterer ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, denn die Weihnachtsaktion stellt die Stiftung immer wieder vor eine logistische Herausforderung. Wunschzettel müssen ausgefüllt und akribische Listen geführt werden, damit die Geschenke pünktlich vor Weihnachten auch an die richtige Adresse geliefert werden können. Auch dafür, für den Transport der Pakete, krempeln liebe Mitmenschen die Ärmel hoch. „Was wären wir ohne euch“, meint die Geschäftsführerin und dankt Dr. Roswitha Diels, Leiterin der Lohmarer Tafel und Ute Bartel, Leiterin der Willkommenskultur. Die Beiden wissen, wo die Not in Lohmar am größten ist. Sie haben einen Großteil der Namen und Wünsche geliefert und verteilen nun die Geschenke in ihren Institutionen. Weitere Pakete gehen an die Evangelischen Altenheime in Lohmar und Wahlscheid und das
Seniorenheim Meigermühle. Unterdessen hat Renate Rossol in der Stiftung unter anderem das Chaos der Pakete gesichtet und geordnet, während Carlo Stross vor allem für die Buchführung zuständig war.
Umso erstaunlicher findet Gabriele Willscheid die Hilfsbereitschaft, weil die Engel noch nicht einmal die Freude der Beschenkten erleben können. Denn natürlich müssten die älteren Menschen und die Familien der Kinder anonym bleiben, zumal sich viele ihrer Armut schämten, erklärt die Stiftungsgeschäftsführerin. Wie wichtig die Aktion, wie groß vielfach die Not in Lohmar ist, zeigen indes die mehr als bescheidenen Wünsche. Neben Einkaufsgutscheinen standen unter anderem Bettwäsche, Wolle zum Stricken und Winterkleidung auf den Wunschzetteln. Andere hatten sich Honig und Winterfutter für Vögel und Eichhörnchen gewünscht. Bescheiden fielen auch die insgesamt 97 Kinderwünsche aus: Ob Turnschuhe, ein Puzzle mit 500 Teilen, Malstifte oder „coole Socken“.
Das Alles zeige, so die Geschäftsführerin, „dass unsere Engel eine ganz wichtige Aufgabe erfüllen.“ Am wichtigsten aber sei die Botschaft an die Menschen, denen es nicht so gut geht: „Wir denken an euch.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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