Bürgerinfoabend zum Parkraumkonzept
Anregungen aufgenommen

Hans-Joachim Hamerla (l.) erläuterte die Situation. | Foto: Woiciech
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Lohmar - „Wir müssen uns an Lösungen herantasten und uns möglichst
frühzeitig damit beschäftigen“, stellte Bürgermeister Horst
Krybus beim Informationsabend zum Parkraumkonzept in der Villa
Friedlinde klar. In erster Linie ging es darum, die Bedenken und
Anregungen der Bürger aufzunehmen und auszuwerten.

Zunächst schilderte Stadtplaner Hans-Joachim Hamerla vom
Düsseldorfer Büro „ASS“ in einer Präsentation die
Parkraumsituation. Über die Jahre habe sich gezeigt, dass in
Lohmar-Ort rund 107 Stellplätze fehlen. Daher entwickelten die
Verantwortlichen diverse Lösungsansätze, um in Zukunft bei
steigender Attraktivität der Stadt, für das nötige Angebot zu
sorgen.

Nach der Analyse wurden die Gedankengänge dargelegt und eine
Empfehlung ausgesprochen. Diese beinhaltet zunächst kurzfristige
Maßnahmen umzusetzen, um mehr Parkmöglichkeiten zu schaffen. So
könnte man durch die Reduzierung der kostenlosen Parkzeit von zwei
auf eine Stunde entlang der Hauptstraße eine zusätzliche Kapazität
von knapp 30 Parkvorgängen erreichen.

Die Bewirtschaftung des Frouardplatzes fand sich ebenfalls auf der
Vorschlagsliste, sowie die Bildung eines Angebotes für Dauerparker.
Das wäre zum Beispiel durch den Bau einer Parkpalette an der
Raiffeisenstraße zu bewältigen. Hier ist dann obendrein eine
zentrale Nutzung mit Handel und Gastronomie vorgesehen. Aufgrund
dessen schlug Hans-Joachim Hamerla vor, das Grundstück an der
Raiffeisenstraße zurzeit nicht zu veräußern. Vieles deutet in dem
frühen Stadium auf ein Planspiel hin, denn Horst Becker, als
Vorsitzender des Ausschusses Bauen und Verkehr, könnte sich auf dem
„Sanierungsgebiet“ auch eine Alternative zur Parkpalette
vorstellen, die vielleicht mit einer Tiefgarage verbunden ist.

Interessant erwies sich die Diskussionsrunde mit den Bürgern und
ansässigen Geschäftsleuten, die von der Reduzierung der Parkzeit
nicht begeistert waren. Vor allem für Besucher von Friseuren und
Ärzten reicht eine Stunde längst nicht aus, und für Kunden von
außerhalb besitzt die kostenlose Parkzeit eine große Attraktivität,
die zu einem gemütlichen Bummel einlädt. So stöbern sie durch
verschiedene Geschäfte und stehen nicht unter Zeitdruck. Auch eine
kurzfristige Reduzierung zu Testzwecken, etwa für ein halbes Jahr,
stieß auf keine Gegenliebe, denn wenn sich das „komplizierte
System“ in den Köpfen der Menschen festgesetzt hat, „kommen sie
nicht mehr wieder“. Besonders für Senioren, die Veranstaltungen in
der Villa Friedlinde besuchen, bedeute eine Verkürzung der Parkzeit
ein großes Hindernis.

Ein weiterer Kritikpunkt war der Mangel eines Parkleitsystems und die
fehlenden Stellplätze für Anwohner. Viele Freunde und Verwandte
wüssten oft nicht, wo sie ihr Auto abstellen sollten. Alle Ideen
wurden aufgenommen und fließen in die nächste Sondersitzung des
Ausschusses Bauen und Verkehr ein.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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