4. Mundartkonzert „Op d’r Baach“
Antweiler, Graf & Co begeisterten
Lohmar - Antweiler, Graf & Co sind in der Region Bonn – Rhein-Sieg einfach
die Größten bei der Pflege der rheinischen Mundart in musikalischer
Form.
Und das wissen die Kenner der Szene schon lange.
So war das Mundartkonzert der Hennefer Kultband um Bernd Antweiler und
Martin Graf, das “Saach hür ens“ Lohmar wieder gemeinsam mit dem
Dilettantenverein Neuhonrath auf deren Bühne
„Op d’r Baach“ veranstaltete, auch wieder ein absolutes
Highlight.
Unter den Besuchern konnte man auch viele Gäste aus der weiteren
Umgebung wie Eitorf, Sankt Augustin, Siegburg, Neunkirchen, Much und
Heiligenhaus ausmachen, und die waren alle restlos begeistert von dem,
was die musikalischen Multi-Talente Tanja Krämer, Manfred Bosse,
Bernd Antweiler und Martin Graf auf der Bühne präsentierten.
Das fing bereits mit dem Einmarsch – einer Prozession gleich - zu
den Klängen vom „Scheiß Môndaachmorrje“ an, und das Publikum
erlebte einen ersten Höhepunkt bei „Danz“ ,das, gesungen von
Bernd Antweiler, in der ihm eigenen typischen Performance einen Lacher
nach dem anderen hervorrief.
„Kirchhoff“ ist zwar dem Vernehmen nach ein eher trauriger Titel,
doch wenn man dem Gesang von Martin Graf dabei lauscht, der über
seinen Dorffriedhof geht und an jedem zweiten Grab eine Geschichte zu
dem hier Beerdigten zu erzählen weiß – etwa „vumm Marie (Name
geändert), datt zoiersch jestorve unn dann vumm Rad jefalle woor“
schlägt die Stimmung schnell um.
Einfach köstlich, wenn „d’r Anti“ in „ Rään“ beschreibt,
was ihm dabei gefällt und weshalb er ihn im Gegensatz zu vielen
andern Menschen mag. Nach dem bezeichnenden „Harndrang“ ging es
dann traditionell in die Pause.
Im zweiten Block folgte in der „Ode an die Natur“ eine
wunderschöne Beschreibung dessen, was sie uns, besonders am Morgen,
wenn der Tag erwacht, so alles bietet – leider nur dem, der früh
genug aufsteht und aus dem Bett kommt. In „Oma“ wird sich so manch
Einer im Publikum an die eigene Kindheit erinnert haben.
„Tant Maria ihre Hungk“ ist deshalb „en janz ärme Sau“ weil,
nachdem ihr Mann gestorben ist „ Tant Maria vumm morrjens bess
ôvends met imm am Schänge is“.
Was für ein toller Typ er doch ist besingt „d’r Anti“ in
„Tango“. Er ist nämlich „ Ich bin nitt nur schlau, ich bin och
noch schön!“
Kein „Antweiler, Graf &Co –Konzert ohne „Tütte“, das Lied vom
gestressten Ehemann, der den ganzen langen Samstag mit seiner Frau
„op Enkaufstour jonnn muss“ und dabei nichts weiter zu tun hat,
als „Tütte“ zu tragen. Das ganze Dilemma erfährt am späten
Nachmittag seinen Höhepunkt, als sie ihr erschöpftes und
leidgeprüftes „Altargeschenk“ fragt, ob er „och en Brôtwoosch
op de Hand hann will“.
„Wie sull datt dann jonn – met all der Tütte in beede Häng“?
Ein ebensolcher Hit ist immer wieder der Text von „Scheiß
Môndaachmorje“. Hier erlebt der Zuhörer Bernd Antweiler als Solist
in Perfektion. So wie er diesen Hit vorträgt, nimmt man ihm jedes
Wort ab. Das muss man einfach erlebt haben. Und das wünschte sich
„d’r Anti“ dann auch in seinem Schlusswort, in dem er sich bei
dem wieder einmal tollen Publikum in Neuhonrath bedankte, für das
kommende Jahr, wenn es „Op d’r Baach“ dann zum fünften Mal
heißt „Mundartkonzert mit „Antweiler, Graf & Co“.
Das Konzert beendete Martin Graf mit dem von ihm geschriebenen und
vorgetragenen „Weihbischof“, das auch im Repertoire der „Bläck
Fööss“ zu finden ist.
Nach der Zugabe „Op heem ahn jonn“ entließen die begeisterten
Besucher die großartigen Musiker mit „Standing Ovations“ und
bedankten sich auf diese Weise für ein unvergessliches
Mundarterlebnis.
“Saach hür ens“ Lohmar freute sich über die wieder einmal
großzügige Unterstützung und die tolle Zusammenarbeit mit dem
Dilettantenverein Neuhonrath.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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