Saach hür ens zum vierten Mal
Begeisterung pur in der Jabachhalle
Lohmar - Erneut bot “Saach hür ens“ Lohmar seinen Gästen bei der
4. großen Kostümsitzung ein Top-Programm.
Tosender Beifall geleitete die „Stattgarde Colonia Ahoj“
zur Bühne, die als Eisbrecher gemeinsam mit dem Elferrat
einmarschierte, und ein strahlender Sitzungspräsident Erwin
Rußkowski stellte die 110 Mann starke stolze Garde, die in Lohmar
Premiere hatte, den Gästen vor.
Mit einer unvergleichlichen Show begeisterten „ Stammboot“,
„Bordkapelle“, „Shanty-Chor“ und das sagenhaften Tanzcorps mit
präziser Choreografie, Hebefiguren und Würfen, wie man sie selbst
unter sehr guten Kölner Tanzcorps nicht jeden Tag sieht. Tosender
Beifall begleitete den Ausmarsch.
Als erster Redner stand danach der „Tuppes vum Land“ (Jörg
Runge) auf der Bühne, dem es in hervorragender Weise gelang, mit
seiner Rede in Reimform die Zuhörer von Beginn an für sich zu
gewinnen.
Der Sitzungspräsident bedankte sich bei Jörg Runge nicht
nur für die sehr aktuelle Rede sondern auch dafür, dass er in
Anerkennung der Förderung des Karnevalsnachwuchses und die Erhaltung
der rheinischen Mundart durch “Saach hür ens“ auf seine
Gage verzichtet hatte.
Mit den „Kalver Schnütche“, der Showtanzgruppe der KG Rot
Weiß Bröhl, ging das schwungvolle Programm weiter. Die Gruppe nahm
die Gäste in gekonnter Weise mit auf eine „Zeitreise im
Disco-Fieber“.
Nun war die Zeit gekommen für den eigenen Nachwuchs aus der
Mundartgruppe der MKS Lohmar, die von “Saach hür ens“ seit
ihrer Gründung im März 2013 unterstützt und gefördert wird.
Im Wechsel mit „Blue Marvel“, der Spitzenband der MKS unter
der Leitung von Jens Müller wechselten sich die drei
Zwiegespräche „ Zwei Fründinne“,„Felix un
Tünn“ sowie „ Zilli unnMattes“ in bunter
Reihenfolge ab und entzündeten dabei ein Feuerwerk der guten Laune.
So manchem Besucher blieb dabei der Mund offen stehen bei so viel
Schlagfertigkeit und gekonnter Gestik und Mimik - und das alles
dargeboten in perfekter rheinischer Mundart.
„Dreimôl Luhme Alaaf“ für Celina Marie Sysk, Svenja Litzner,
Felix Weitz, Anton Hagen, Celina Domscheit und Max Röhrig. Hier
ist in den letzten knapp vier Jahren etwas richtig Gutes im
Nachwuchsbereich des rheinischen Karnevals entstanden, was sich auch
an den steigenden Auftrittsterminen für die Mundartgruppe erweist –
und das nicht nur im Karneval.
Ein Lohmarer Eigengewächs präsentierte sich mit den
„Rheinlandsternen“ unter der Leitung von Marcel
Steeger, die mit Gardetanz und gekonnter Choreografie wieder
einmal bewiesen, was in ihnen steckt.
„Eejentlich is hä en janz ärme Sau.“ Mit diesen Worten
kündigte der Sitzungspräsident einen neuen Redner am Kölner
Karnevalshimmel an, der in seiner Art einmalig auf den Bühnen des
rheinischen Karnevals sein dürfte. Michael Hehn durchschritt
in seinem Outfit als „Fürst der Unterwelt“ den Mittelgang der
Halle und hinterließ dabei bei so manchem Besucher fragende Blicke,
wurde er doch als „dä Nubbel“ angekündigt. Er fand jedoch
sehr schnell Gehör bei den Jecken im Saal, denen er nicht nur den
Spiegel vorhielt sondern auch klar machte, welche „Biestereien“
sich im Karneval einfach nicht gehören.
Es folgte mit den „Kammerdienern und Kammerkätzchen“
eines von Kölns besten Tanzcorps, die, wie es sich für ein solches
Corps geziemt, mit atemberaubenden Tänzen und anspruchsvollen
Choreografien und Schlussbildern das Publikum in ihren Bann zogen –
kein Wunder, sind sie doch das Aushängeschild der „Alten Kölner
Karnevalsgesellschaft „Schnüsse Tring“ von 1901.“
Ab nun gab es für den raderdollen Saal kein Halten mehr. Mit
„Miljö“ wurde die „Shooting Band“ des letzten
Jahres angekündigt. Vor allem Mädchen und Frauen
drängten nach vorne, denn jeder wollte bei Liedern wie „Su lang die
Leechter noch brenne“ und „Wolkeplaatz“ den Stars möglichst
nahe sein und mitsingen. Erst nach zwei Zugaben wurde die Band nach
Köln verabschiedet.
Hier zeigte sich, dass der Programmplaner das „richtige Näschen
gehabt hatte“.
Zu jeder guten Sitzung gehört natürlich der Auftritt des
Dreigestirns, und der sollte bei “Saach hür
ens“ ganz besonders bombastisch werden. Außer dem eigenen
Gefolge zogen mit den „ Kazi-Funken“ und den „EVD
Tanzflöhen“ gleich zwei komplette Lohmarer Tanzcorps mit
„Prinz Sven“,„Bauer Lars“ und „Jungfau
Christiane“ in die Jabachhalle ein. Nachdem Adjutant Wilfried
Meng zur Begrüßung das Wort ergriffen und danach an Prinz
Sven weitergegeben hatte, kamen die Tanzcorps zu ihren Tänzen und
bewiesen wieder einmal, dass diesbezüglich auch Lohmar eine Menge zu
bieten hat.
Nachdem „datt janze „Schmölzje vun d‘ r Bühn woor“ wartete
draußen schon der musikalische Höhepunkt des Abends:
„Cat Ballou“ nahm die Halle quasi im Sturm ein. „Ett
jitt kinn Woord“ datt zo beschrieve, watt loss woor“ ,
als die Band schon beim Einmarsch und erst recht nach den ersten
Takten auf der Bühne ihr Publikum , ihre Fans in den Bann zog. Wieder
strömten vor allem viele weibliche Fans erneut in Richtung Bühne, um
ganz nah dabei zu sein.
Wer es nicht nach vorne geschafft hatte, stand urplötzlich auf den
Stühlen und zückte seine“ Handy Lampe“, um die feierliche
Stimmung im dunklen Saal zum Höhepunkt zu bringen.
Und man merkte den Jungs in der Band an, dass sie begeistert waren von
so viel Enthusiasmus. Da war auch der Elferrat nicht mehr auf seinen
Stühlen zu halten und sprang mit Puscheln in den Vereinsfarben Blau
und Grün auf die Bühne, um aus vollen Hals Lieder mitzusingen wie
„Hück steht de Welt still“, „Immer, immer widder“ oder „Ett
jitt kinn Word“ und schließlich das neue „Liebe deine Stadt“,-
ein Song, zu dem Fußballweltmeister Lukas Podolski den Anstoß
gegeben hat.
Mit „eine Halle im Rausch“ kann man das bezeichnen, was „ Cat
Ballou“ hinterlassen hatten, als sie nach einer halben Stunde von
der Bühne gingen.
Und noch einmal kam „Gänsehaut- Atmosphäre“ im Saal auf:
Zum Finale hatte „Saach hür ens“ einen ganz besonderen
Höhepunkt verpflichtet:
Das Reitercporps Jan von Werth“ marschierte mit mehr als
130 Aktiven in den Saal ein. Ein unbeschreibliches Bild bot sich da
sowohl beim Einmarsch als vor allem auch auf der Bühne.
Die Uniformen dieses „ Staatsen Kölner Traditioncorps“
sind einfach nicht zu toppen. Außer ihrem Musikzug und den einzelnen
„ Schwadronen“ waren auch „ Jan unn Griet 2017“ mit
aufmarschiert. Säbel schwingend und mit schmissigen Tänzen
begeisterte dieses mit Recht stolze Corps die Gäste im Saal.
Bleibt noch zu erwähnen, dass die Sitzung in diesem Jahr durch die
professionelle Begleitung der Bühnenband „ Black & White“
unter der Leitung von Jupp Mester eine Bereicherung erfahren
hat, und dass ein tolles, diszipliniertes aber dennoch zu jeder Zeit
begeistert mitgehendes Publikum mit einer von der ersten bis zur
letzte Minute unbeschreiblichen Stimmung den Saal verzauberte.
Der Termin für die nächste Sitzung ist Samstag, 27. Januar 2018
ab 17.49 Uhr.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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