1.450 Euro für den Spaß an d’r Freud
BürgerStiftungLohmar unterstützt das Brauchtum
Lohmar - Wie viele Alaafs pro Schlachtruf sind erlaubt? Gabriele Willscheid,
Geschäftsführerin der BürgerStiftungLohmar, musste für die
jüngste Vorstandssitzung zunächst den Karnevalsknigge bemühen, denn
Lohmars närrischer Hochadel hatte sich mit dem Dreigestirn Prinz Sven
I. (Ziaja), Bauer Lars (Vogel) und Jungfrau Christiane (Christian
Felten) sowie dem Birker Prinzenpaar Frank II. und Ute I. (Laufenberg)
angesagt.
Mit dabei waren auch der Ääzebär, Bernd Köppen, und der Vorstand
des Vereinskomitees Lohmar. Sie alle waren gekommen, um Unterstützung
für das karnevalistische Brauchtum in der Aggerstadt zu erbitten,
womit sie bei der BürgerStiftungLohmar offene Türen einrannten.
Insgesamt 1.450 Euro ließ sich die Stiftung den Spaß an d’r
Freud’ kosten.
Bevor aber Vorsitzende Renate Krämer die eher rhetorisch gemeinte
Frage „Sulle mer se rinn losse?“ stellte, musste noch der
Dresscode für die Vorstandsmitglieder etwas modifiziert werden.
Normalerweise sind bei den Vorstandssitzungen durchaus Pullover und
Pantoffel erlaubt, diesmal ordnete Gabriele Willscheid Pappnas’ und
Hötcher an.
Knatschverdötscht kostümiert empfing der Stiftungsvorstand seine
närrischen Gäste. Und so geriet die Spendenübergabe beinahe schon
zu einer kleinen Karnevalssitzung. Da wurde geschunkelt, gebützt und
vor allem viel gelacht.
Dazu hatten die Besucher auch allen Grund. Über 450 Euro durfte sich
der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr, Löschgruppe Lohmar,
freuen, der in diesem Jahr das Lohmarer Prinzenpaar stellt. Das Geld,
so erläuterte Adjutant Wilfried Meng, dient der Finanzierung des
Tollitätenornats. „Darauf bin ich jetzt richtig neidisch“,
gestand die Modeexpertin Renate Krämer, die sich als rheinische
Frohnatur outete.
Ebenso beeindruckt zeigte sie sich vom prächtigen Outfit des Birker
Prinzenpaars, für das Oliver Vitt, Geschäftsführer des
Fördervereins Löschgruppe Birk, einen Scheck über 300 Euro
entgegennahm.
600 Euro machte die BürgerStiftungLohmar für das Vereinskomitee
Lohmar locker, das jedes Jahr den Rosenmontagszug auf die Schiene
hebt. „Schließlich“, so witzelte deren Vorsitzender, Johannes
Fingerhuth, „braucht auch ein Karnevalszug jede Menge Kohle, um
unter Volldampf durch die Straßen ziehen zu können.“
Und ein bisschen Kohle braucht auch der Ääzebär. 100 Euro nahm
Vereinsvorsit-zender Peter Drossard entgegen. „Solche Knöllchen
bezahlen wir gern“, meinte Gabriele Willscheid, denn die Knöllchen,
die Ääzebär Bernd Köppen stets an Veilchendienstag kassiert, wenn
er tanzend durch die Lohmarer Geschäfte zieht, kommen gemeinnützigen
Zwecken zu Gute und dienen zugleich der Erhaltung eines uralten
Brauchs. Auf den freut sich nicht zuletzt Dr. Johannes Bolten. „Wenn
der Ääzebär in unsere Apotheke kommt“, erzählt das
Vorstandsmitglied der BürgerStiftungLohmar, „ist bei uns immer der
Bär los.“
Und auch im Sitzungssaal des Rathauses, wo die BürgerStiftungLohmar
tagte, war diesmal der Bär los, zumal Bürgermeister Horst Krybus
Sekt spendiert hatte. Klar, dass sich die Karnevalisten für die
großzügige Unterstützung mit Orden und Bützchen bedankten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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