Kappes goes Hollywood
Erlebnisgastronom kocht für die Queen
Lohmar. Wenn am 10. Januar in Berlin der rote Teppich ausgerollt wird und die internationale Kinoproduktion „Spencer“ ihre Weltpremiere feiert, leuchtet der Glanz der Kinowelt bis nach Lohmar-Krahwinkel: Der Film, der in den USA bereits jetzt für den Oscar gehandelt wird, wurde größtenteils in Deutschland gedreht und an der Seite der internationalen Stars wie Kristen Stewart (Twilight Saga, Snow White and the Huntsman, 3 Engel für Charlie) spielte auch das Lohmarer Unternehmen Christoph Kappes – Die Erlebnisgastronomie eine wichtige Rolle.
„Es hat in der Filmgeschichte selten einen Film gegeben, indem Essen eine so bedeutende Rolle gespielt hat“, erklärt Erlebnisgastronom Christoph Kappes, der als Picture Food Designer bereits bei anderen internationalen Film- und Fernsehfilmen mitgewirkt hat: „Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass der Film zur Weihnachtszeit spielt, in der bekanntlich viel und oft gegessen wird, und dem Wendepunkt in Lady Dianas Leben, als sie während eines festlichen Weihnachtsdinners ihren Scheidungswunsch bekannt gegeben hat, spielt exquisites Essen eine zentrale Rolle. Auch die traurigen Seiten ihres Lebens spielen im Film eine Rolle, wie etwa die Essstörungen, bei deren Darstellungen die von uns gekochten Speisen zu einem Hauptakteur der Szenen werden.“
Entscheidend war nicht allein die Opulenz und die edelste Ästhetik der königlichen Speisen, sondern auch die Darbietung, die einen komplizierten und fast beängstigenden Einfluss auf Lady Diana gehabt haben muss, beschreibt Kappes die bildgewaltige Arbeit unter der Regie von Pablo Larrain.
Im November 2020 hatte die Produktionsfirma Christoph Kappes das Drehbuch zum Film übergeben, mit der Aufforderung sich Gedanken zu den einzelnen Sets zu machen und welche Speisen und deren Darstellung zu den Szenen am besten passen. Dafür wurde eigens aus England historisches und edles Porzellan geliefert. Die kulinarischen Werke aus der Lohmarer Erlebnisgastronomie sollten Szenen wie das berühmte Weihnachtsdinner mit seiner Brennnesselsuppe, aber auch feierliche Anlässe, wie „The Queens Speech“, ein Jagd-Picknick oder Dianas heimlicher Besuch im königlichen Kühlhaus der Schlossküche veredeln.
Gemeinsam mit dem Art Director des Films, Guy Hendrix Dyas wurden die Speisen und das Set up gemeinsam konzipiert.
Es gibt beispielsweise eine Szene im Kühlhaus, die fast einer Traumsequenz gleichkommt. Hier ist Diana umgeben von perfekt zugerichteten Speisen, die ihr auf der einen Seite Trost und Behaglichkeit zu spenden scheinen und sie auf der anderen Seite regelrecht bedrängen. „Es war aufregend für so viele verschiedene Anlässe die Gerichte kreieren zu dürfen und es war am Set zum Teil eine echte Herausforderung,“ erinnert sich Christoph Kappes an die spannende Zusammenarbeit mit der Filmcrew, „insbesondere, wenn einem beim Anrichten der Speisen buchstäblich alles auf der Arbeitsfläche einfror, weil wir aus Platzmangel draußen bei minus 10°C alles anrichten musste. Das hatten wir so noch nie zuvor erlebt.“
Auch die Vorbereitungen für die ausladenden Tafeln und festlichen Menüs waren rückblickend einmalig: So beauftragte Erlebnisgastronom Christoph Kappes eigens einen Biobauern mit der Zucht von Bio-Brennnesseln, damit diese rechtzeitig zum Filmdreh für die wichtige Brennnesselsuppe reif waren. Berge an Torten, Pralinen, eine 1,5 Meter hohe Pyramide aus über 1.500 selbst hergestellten Macarons, Hummer, Flusskrebse, Stopfleber, Kaviar und Hirschrücken, Sandwiches für die Tea Time und viele andere kulinarische Highlights hat Christoph Kappes mit seinem Team für die Leinwand zubereitet.
„Eine Frage bei einem Interview mit dem amerikanische Fachmagazin ‚Variety‘ war, wie wir die Special Effects in den Suppen hinbekommen hätten“, schmunzelt Christoph Kappes heute: „Wir kochen noch mit echter Handwerkskunst, ausschließlich den besten Zutaten und Leidenschaft für erstklassige Speisen – bei uns gibt es keine Tricks oder Spezialeffekte: Unsere Speisen sind alle echt und diese Qualität sieht man nun auch auf der internationalen Kinoleinwand.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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