Gerne hätte man nachts weitergelernt
„Extrazeit“ in der Schule
Lohmar - Mit der „Extrazeit zum Lernen“ punktet das Gymnasium Lohmar bei
Schülern mit Defiziten
Die Corona-Pandemie verursachte im letzten Schuljahr jede Menge
Unterrichtsausfälle, und führte verschiedentlich bei den Schülern
zu Defiziten im Lernstoff. Daher griffen Pädagogen an vielen
Einrichtungen zu Aktionen, um die Mängel der Lernschwächeren
auszugleichen.
In diesem Sinne entschloss sich ebenso das Gymnasium Lohmar am
Donrather Dreieck, mit der „Extrazeit zum Lernen“ dem Nachwuchs
die Chance einzuräumen, in der letzten Ferienwoche ihre Probleme zu
bewältigen. „Mich hat die Schulleitung angesprochen, was da zu
machen wäre“, erzählt Boris Wolter. Der Lehrer für Erdkunde und
Sport besitzt nach wie vor sehr gute Kontakte zu ehemaligen Schülern,
und sofort reifte die Idee, diese als „Lernexperten“ zu
engagieren. „Sicherlich lässt sich so ein Projekt durch
Fremdorganisationen umsetzen, andererseits kennen die Ehemaligen die
Schule und die Lehrer genau.“
Schnell gelang es, 29 erfolgreiche Abiturienten und Studenten
aufzuspüren, die an fünf Tagen 85 Schüler individuell
„coachten“. Da die Maßnahme zur Förderung von der
Landesregierung und den Kommunen finanziert wird, war es möglich, den
jungen „Nachhilfelehrern“ eine angemessene Aufwandsentschädigung
zu zahlen.
Mit viel Spaß und Elan traten Lehrende, wie auch Schüler, ihre
„Extrazeit“ an. Hauptsächlich standen die Jahrgangsstufen Fünf
und Sechs im Fokus, darüber hinaus meldeten sich außerdem
Oberstufenschüler für die Woche an. Das Angebot deckte in erster
Linie die Hauptfächer ab. Mathe und Englisch waren am häufigsten
gefragt, aber auch Latein und Französisch fand man in den Gruppen,
die im Durchschnitt acht bis zwölf Schüler groß waren.
Am ersten Tag fand man in gemeinsamer Arbeit schnell heraus, wo es
hapert und schrieb die Defizite auf Karteikarten. Waren die Aufgaben
gelöst und die Probleme bewältigt, wurden die Kärtchen verbrannt.
Einige der „Lernexperten“ konnten für sich eine sensationelle
Erfahrung verbuchen, da man sie einfach ins „kalte Wasser
schmiss“. Letzten Endes erwies sich die Woche auch für die
Studierenden, etwa wenn sie ein Lehramt anstreben, als perfekte
Übung. Etlichen hat es so gut gefallen, dass sie ihre angemeldeten
Tage verlängerten oder die geplanten Vormittage auf den Nachmittag
ausdehnten. Abgerundet wurde die „Extrazeit“ durch Pausen für
Erholung und Bewegung. Die „Tagesgäste“ blieben auch zum
Mittagessen.
Manch einem hat es so gut gefallen, dass er gerne die Nacht
eingeschlossen und das Programm noch ausgeweitet hätte.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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