12.000 Euro gespendet für Seniorenheime
Herz für alte Menschen und ihr Pflegepersonal

Groß war die Überraschung, als die Kleinen, Emilia und Marisa, ganz groß auf der Wand erschienen und der „lieben Oma“ zuwinkten. | Foto: BürgerStiftungLohmar
  • Groß war die Überraschung, als die Kleinen, Emilia und Marisa, ganz groß auf der Wand erschienen und der „lieben Oma“ zuwinkten.
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Lohmar - Mit der Finanzierung von zwei speziellen Beamern erleichtert die
BürgerStiftungLohmar den Alltag in den Ev. Seniorenheimen von Lohmar
und Wahlscheid

Am meisten sind die alten Menschen in den Seniorenheimen in
Corona-Zeiten vom Verzicht betroffen. Sie dürfen nicht vor die Tür,
dürfen noch nicht einmal ihre engsten Verwandten sehen, sie warten
vergeblich auf den Besuch der Tochter, des Sohnes oder der
Enkelkinder. Und doch können sich einige Bewohnerinnen und Bewohner
in den evangelischen Altenheimen von Wahlscheid und Lohmar-Ort jetzt
über einen Besuch ihrer Lieben freuen – nur virtuell, aber
lebensgroß auf die Wand oder bei bettlägerigen Senioren sogar auf
die Zimmerdecke projiziert. Möglich machen das zwei sogenannte
„Qwiek.up“-Beamer, deren Anschaffung die BürgerStiftungLohmar
sozusagen per Eilantrag finanzierte.

„Den Seniorinnen und Senioren, die in dieser schweren Zeit völlig
isoliert leben, müssen wir unbedingt helfen, so gut es geht“, ist
sich die Stiftungsgeschäftsführerin Gabriele Willscheid bewusst. Sie
setzte sich deshalb gleich ans Telefon, als sie der Förderantrag von
Yvonne Giebelen-Daughtrey, der Leiterin des Sozialen Dienstes in den
beiden Altenheimen, erreichte. Und genauso spontan bewilligte der
Vorstand mit der Vorsitzenden Renate Krämer, ihrem Stellvertreter Dr.
Johannes Bolten und den Stiftern Rainer Krämer sowie Joachim
Schwellenbach, per Telefonkonferenz die Finanzierung der beiden
„Quiek.up“ mit gesamt rund 12.000 Euro. Schon ein paar Tage
später konnten die Beamer geliefert werden. Und ein paar Familien
brachten auch schon USB-Sticks mit persönlichen Fotos oder kleinen
Videos vorbei, auf denen beispielsweise zwei Enkeltöchter die
Großmutter grüßten: „Hallo, liebe Oma, wir hoffen, es geht dir
gut, und wir freuen uns, wenn du uns bald wieder in die Arme nehmen
kannst.“

„Es ist freilich eine Investition, die nachhaltig wirkt und auch
über die Corona-Krise weit hinaus“, argumentierte die
Geschäftsführerin.

Die „Quiek.up“ sind nämlich ein wichtiger Bestandteil der
sogenannten „erlebnisorientierten Altenpflege“. Nicht nur eigene
Familienfotos mit Musik untermalt oder mit persönlichen Vi-deos,
kommen zum Einsatz, sondern auch sogenannte Module, die in stressigen
Pflegesituationen die Seniorinnen und Senioren beruhigen, das
Wohlbefinden steigern oder vor allem bei Demenzkranken auch die
Erinnerungsfähigkeit anregen. Virtuell erleben sie die Natur im
Wechsel der Jahreszeiten, unternehmen gleichsam einen Waldspaziergang,
einen Besuch im Zoo, erblicken auf einmal den Sternenhimmel über sich
oder machen einen Ausflug in die österreichischen Berge. Und das
alles ist für das Pflegepersonal mit minimalem Auf-wand möglich.
Denn weil die „Quiek.up“ völlig autonom funktionieren, nicht wie
handelsüb-liche Beamer an separate Computer angeschlossen werden
müssen, können sie ganz leicht in jedem Zimmer installiert werden
und machen aus jedem Zimmer einen Snoezel-raum, wie die Niederländer
sagen, die bei der erlebnisorientierten Altenpflege als Vorreiter
gelten. Sie meinen damit einen Ort, der die Sinne berührt und
aktiviert. Das geht natürlich auch in der Gruppe, etwa um gemeinsam
ein Konzert mit André Rieu zu genießen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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