Keine weitere Amtszeit
„Kaum noch positive Gestaltungsmöglichkeiten“
Lohmar -
Für Bürgermeister Horst Krybus gab es kein „Schlüsselerlebnis“,
eher war es die „Summe aller Dinge“, die ihn bewogen hat, zur
Kommunalwahl 2020 nicht mehr antreten zu wollen. Nachdem seine Partei
davon in Kenntnis gesetzt worden ist, äußerte er sich bei einer
Versammlung seinen Mitarbeitern gegenüber mit folgendem Statement:
„Als Bürgermeister der Stadt Lohmar habe ich mich nicht als Meister
oder politische Gallionsfigur, sondern als Manager, Moderator und
Motivator verstanden. Nunmehr ist festzustellen, dass sich durch die
Veränderungen der politischen Mehrheiten kaum noch positive
Gestaltungsmöglichkeiten ergeben. Bestimmte Reaktionen und
Verhaltensweisen im politischen Raum passen nicht in meinen
Wertekanon. Daher werde ich 2020 nicht mehr antreten, in der Hoffnung,
dass neue Konstellationen entstehen, Blockaden sich lösen und sich
neue Chancen ergeben“. Erste Reaktionen erhielt Horst Krybus bereits
von etlichen Lohmarern, die ihr großes Bedauern ausdrückten.
Schließlich ist er seit 25 Jahren in der Stadt politisch tätig,
zunächst als Vorsitzender des CDU-Verbandes Heide-Inger-Birk, seit
2002 als Partei- und wenig später als Fraktionschef. 18 Jahre hat er
als Vorsitzender des Ortsrings Birk das Vereinsleben mitgestaltet.
Als sich Horst Krybus 2014 als Bürgermeister zur Wahl stellte, war es
für ihn eine „Herzensangelegenheit“. Doch bei der heutigen
politischen Zusammenarbeit sieht er für sich keine Zukunft mehr.
„Ich mache das nicht mehr mit“. Auf die Frage, ob schon ein
Nachfolger im Gespräch ist, hält er sich zurück: „Es gibt
Optionen“. Auch wenn ihm die Entscheidung schwer fiel, eines steht
jedoch für den ersten Bürger der Stadt fest: „Ich kann Ihnen
versichern, dass ich bis zum letzten Tag, immerhin noch eineinhalb
Jahre, weiterhin mein Bestes geben werde“.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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