Alles läuft ohne Körperkontakt
"Lohmar hilft" auch in Corona-Isolation

Foto: pixabay

Lohmar - „Jeder Einkaufswagen ist kontaminiert. Das Virus hält sich auch auf
dem Kunststoff. Dessen muss man sich bewusst sein. Die Situation wird
momentan noch nicht ernst genommen. Wir müssen darauf vorbereitet
sein, dass die Infektionsspitzen unser Gesundheitssystem lahmlegen.“

Manuela Gardeweg von „Lohmar hilft“ wollte daher nicht zu lange
warten und reagierte direkt.

Um Infizierten und Risikogruppen in Lohmar zur Seite zu stehen, die
ihr Zuhause nicht verlassen können oder dürfen, wurde gemeinsam mit
einem vierköpfigen Entwickler Team um Alex Pielok, innerhalb von
wenigen Tagen, eine Infrastruktur geschaffen, damit unter Beachtung
aller Sicherheitsvorkehrungen rascher Beistand möglich ist.

„Ich habe mich mit Peter Selbach vom Stadtmarketing Lohmar
kurzgeschlossen, um
www.Lohmarkt.com
als Plattform zu nutzen.“ Hierüber s
findet man alle Formulare, um sich als Helfer oder Betroffener zu
registrieren.

So werden schnell Menschen vermittelt, die unkompliziert Einkäufe
übernehmen, Rezepte abholen oder auch mit dem Hund spazieren gehen.
Dabei ist das Akzeptieren der Datenschutzerklärung und die Einhaltung
der Sicherheitsabläufe zwingend notwendig.

Hilfesuchende werden telefonisch kontaktiert und
Sicherheitsvorkehrungen zum Ablauf werden besprochen losgelöst von
der Frage, ob eine Erkrankung vorliegt. Nach Absprache des Termins
kommt anschließend die Einkaufstasche mit Besorgungszettel und
Bargeld an die Haustür, das wenn der Helfer sich vor Ort meldet.

Bei der Rückkehr meldet sich der Ehrenamtler und stellt das
Mitgebrachte wieder vor die Tür.

Alles läuft ohne Körperkontakt, mit geschlossener Tür, ab. Die
Mitarbeiter der Gruppe verfügen über einen tagesaktuellen Ausweis,
mit dem sie sich legitimieren. Kommt es zu einer Ausgangssperre,
können sich die Helfer auf diese Weise ebenfalls zu erkennen geben.
Worauf besonders zu achten ist, wird zuvor im Rahmen von Online
Schulungen erklärt. Bei den Einkäufen tragen die Ehrenamtler nicht
nur frische Gummihandschuhe, vielmehr findet auch ein Auswechseln
statt, wenn die Ware dem Gefährdeten übergeben wird. Der Verein
arbeitet mit Lohmarer Firmen in Kooperation. Gastronomie oder
Lieferdienste, erklären sich zuvor mit erforderlichen Hygiene – und
Sicherheitsstandards einverstanden. Hier gibt es eine schriftliche
Vereinbarung. Auf alles muss sehr genau geachtet werden.

Wenn die Fallzahlen steigen, ist Lohmar somit gerüstet. Die
Facebook-Gruppe „Lohmar hilft – Corona Isolation“ verzeichnet
momentan über 426 Mitglieder, rund 45 Bürger sind als lokaler
Ansprechpartner für die Ortschaften ansprechbar, für alle, die kein
Internet haben. Große Unterstützung kommt von lokalen
Geschäftsleuten und der Stadt. 5.000 Flyer sind gerade im Druck.

Das Team hat mit Hochdruck an dem System gearbeitet und soweit
optimiert, dass es inzwischen von rund 120 Städten angefragt wurde.
„Wir arbeiten seit jeher im Netzwerkverbund, klar das
Neunkirchen-Seelscheid und andere Nachbargemeinden zuerst dran
sind“, sagt Manu Gardeweg. Die Formulare sind Worddokumente, die
sich schnell von anderen Organisationen übernehmen lassen.“ Weitere
Information im Internet unter
www.rettesichwerkann.info
und www.Lohmarkt.com

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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