Sabrina Seliger engagiert sich für Hunde
Tiere von Wohnungslosen und Rentnern
Lohmar - „Es gibt viele, die ihren Tieren nicht das Nötigste bieten können.
Die momentane Situation ist für die Menschen, die auf der Straße
leben, besonders hart.“
Sabrina Seliger hat es sich zur Aufgabe gemacht, Obdachlosen und
hilfsbedürftigen Senioren mit Hunden zu helfen. Gerade jetzt, in
Zeiten der Pandemie, wagen sich weniger Leute auf die Straße. Aus
diesem Grund ist es für so manchen Wohnungslosen schwer, ein paar
Euro für seinen Vierbeiner zu „schnorren“.
„Die achten sehr auf ihre Tiere und selten sieht man ein
abgemagertes.“
Sie erinnert sich an ein Erlebnis in Siegburg, als sie eine Dame mit
Hund vor einem Supermarkt traf. „Wir haben selber Hunde, daher
liegen Decken, Leinen und Näpfe im Auto. Die Frau freute sich
unheimlich über meine Anteilnahme und kuschelte die Fellnase direkt
in mein Geschenk ein.“
Für die Lohmarerin, die als Reinigungskraft arbeitet, war ein
Fernsehbericht über die harten Lebensumstände von Obdachlosen
ebenfalls Anstoß, um tätig zu werden. Deshalb begann sie über
Kleinanzeigen alles zu sammeln, worauf so mancher verzichten kann, von
überschüssigem Futter über Leinen bis zu Kissen. Mit solcher
Ausbeute an Sachspenden setzte sie sich ferner für Tierheime und
kleinere Organisationen ein. „Ich startete dann einen Aufruf über
Facebook, um an Menschen zu kommen, die Bedürftige kennen. Denen
schickte ich anschließend die Sachen per Post, damit sie die
Verteilung in die Hand nehmen.“
Für Sabrina Seliger ist das Engagement nicht neu. Vor rund zehn
Jahren wohnte sie in Sankt Augustin. In unmittelbarer Nachbarschaft
gab es einige Hartz-4 Empfänger. „Futter, für das ich keine
Verwendung mehr hatte, verschenkte ich. Den Tieren soll es ja gut
gehen.“
Auch heute gibt es viele ältere Bürger, die mit ihrer knappen Rente
kaum über die Runden kommen. Die 34-Jährige zögerte auch nicht vor
beträchtlichen Strecken. Gemeinsam mit ihrem Mann fuhr sie acht
Stunden bis nach Jena und zurück, um einer Dame aus dem Altenheim
ihren Hund zu bringen.
Ihr aktueller Einsatz trägt nun weitere Früchte. Vor kurzem bekam
sie im Internet Kontakt zu Leuten, die in Bonn die Bedürftigen direkt
auf der Straße versorgen. „Das Team erhält von mir jetzt, was ich
zusammentragen konnte. Das sind derzeit etwa 30 Kilogramm
Trockenfutter, etliche Dosen Nassfutter und Leinen. Zusätzliche 24
Kilogramm Trockenfutter hole ich aus Dormagen. Nun muss noch ein
Bollerwagen her, und ab nächsten Monat schließe ich mich den Aktiven
aus Bonn an, um mich vor Ort um die Hunde zu kümmern.“ Wer Sabrina
Seliger bei ihrem selbstlosen Einsatz mit Sach- und Futterspenden
unterstützen möchte, meldet sich per Email unter
hilfe-fuer-4-pfoten@gmx.de.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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