Abschied nach langer Zeit
Uta Sonnenberger geht in den Ruhestand

Nach 15 Jahren als Schulleiterin am Gymnasium Lohmar verabschiedet sich Uta Sonnenberger in den wohlverdienten Ruhestand.  | Foto: Woiciech
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lohmar - „Ich blicke gerne auf die letzten 15 Jahre zurück, es waren die
schönsten meiner Schullaufbahn.“ So sieht das Fazit aus, das
Schulleiterin Uta Sonnenberger nach ihrer Zeit am Gymnasium Lohmar
zieht.

Ende Januar wird die Oberstudiendirektorin dann mit einer großen
Feierstunde in der Jabachhalle verabschiedet.
Das „Beueler Mädchen“ startete nach ihrem Referendariat 1980 als
Lehrerin am Lessing-Gymnasium in Köln-Porz, bevor sie 1996 als
Oberstufenkoordinatorin zum Rhein-Sieg-Gymnasium nach Sankt Augustin
wechselte. Von 2000 bis 2002 gab sie an ihrer alten Schule in Porz
nochmal ein kurzes Gastspiel, ehe sie am 26. August 2002 den Posten am
Gymnasium Lohmar annahm.
„Die Stelle war ausgeschrieben und ich bewarb mich daraufhin“,
erinnert sich Uta Sonnenberger. Aufgrund einer schweren Erkrankung des
damaligen Schulleiters, kam es über ein Jahr lang zu keiner
Besetzung. Die Lehrerin, die die Fächer Mathematik, Informatik und
Erdkunde unterrichtet, sah sich ihrer ersten Aufgabe gegenüber.
Bei der Schülerzahl erfolgte damals ein Rückgang auf 790, was
letztendlich auch die Lehrerquote betraf. „Wir konnten die Situation
dann umdrehen und die Zahlen wieder steigern, so dass erneut mehr
Personal anfiel.“ Heute besuchen 920 Schüler die Lohmarer
Institution. „Unser Kollegium kommt auf 75 Lehrer, von denen sechs
bereits vor mir am Gymnasium Lohmar tätig waren“, so die
Schulleiterin.
Einige Besonderheiten der Einrichtung schätzt sie sehr. „Wir waren
seit 2011 Teil des G9-Schulversuches. Die Jugendlichen hatten immer
die Möglichkeit zwischen G8 und G9 zu wählen.“ Aber ebenfalls der
bilinguale Zweig Englisch und die Auszeichnung als MINT-Schule lagen
Uta Sonnenberger stets am Herzen. „Ich halte die Kombination für
wichtig, schließlich sollte ein Ingenieur fließend Englisch
beherrschen.“
So manche Entwicklung konnte Uta Sonnenberger in ihrer 40-jährigen
Laufbahn beobachten. „Die Schülerschaft entwickelte sich in den
Achtzigern schon etwas anders, aber in den letzten 15 Jahren
veränderte sich an der Mentalität wenig.“ Außerdem war ihr der
digitale Fortschritt niemals wirklich fremd. „Als ich 2002 hier
anfing, gab es keinen PC im Schulleiterzimmer. Anno 2018 sind Computer
nicht mehr wegzudenken. Da mein Gebiet gleichfalls Informatik
einschloss, brachte ich die notwendigen Kenntnisse für die
Schulverwaltung mit. Obendrein machten mir Planungsaufgaben permanent
großen Spaß.“ Heute finden Medienkompetenz und der gewissenhafte
Umgang mit den technischen Möglichkeiten einen festen Platz im
Schulalltag. „Die Facharbeiten werden bei uns digital abgegeben und
per Software überprüft, ob alles korrekt ist. Wir sind so schnell im
Stande, Plagiate augenblicklich zu erkennen.“ Natürlich braucht man
für eine moderne Ausrüstung die finanziellen Mittel. „Die Stadt
Lohmar kümmert sich hervorragend um die Ausstattung der Schulen.“
Ohnehin funktioniert alles auf dem Gelände des Schulzentrums Donrath
perfekt. „Es gibt wenige Rivalitäten. Im Jugendzentrum und der
gemeinsamen Mensa begegnen sich unsere Schüler mit dem Nachwuchs der
Gesamtschule bei diversen Freizeitaktivitäten.“
Uta Sonnenberger erinnert sich ferner gerne an die gute Zusammenarbeit
mit der Realschule. „Schulleiter Wolfgang Martin kannte ich bereits
von meiner Zeit aus Köln.“ Als diese dann auslief und zur
Sekundarschule wurde, hingen schon einige dunkle Wolken am Himmel.
„2016 wollten die Verantwortlichen den G9-Schulversuch nicht
erneuern. Die Stadt lehnte den Antrag ab, was zur großen
Enttäuschung bei Eltern, Lehrer und Schülern führte.“ Doch mit
dem Umschwung in der Landespolitik war die Verlängerung bis 2019
plötzlich kein Thema mehr. Nun will Uta Sonnenberger den
wohlverdienten Ruhestand genießen. „Als erstes werde ich mit meinem
Mann außerhalb der Winterferien in den Skiurlaub fahren“, strahlte
sie. „Dann können wir im Frühling in die Provence, im Juni zu den
Festspielen nach Verona und im nächsten Jahr nach Chile, wenn dort im
Januar Sommer ist.“ Was sie sich für die Zukunft noch wünscht, ist
vor allem Gesundheit. „Ohne die werden wir kaum in der Lage sein,
viel zu verreisen.“ Deshalb räumt sie dem Sport zukünftig mehr
Zeit ein. Doch die schönste Freude ist die Vorfreude, wenn man
zuhause am PC den nächsten gemeinsamen Urlaub plant.  

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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