Ausgezeichnet als "lebendes Vorbild"
Verdienstkreuz für Manuela Gardeweg aus Lohmar

Landrat Sebastian Schuster (li.) überreicht die Verleihungsurkunde an Manuela Gardeweg | Foto: Kreis
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Lohmar - Mit dem Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland wurde jetzt Manuela Gardeweg aus Lohmar für ihren
humanitären Einsatz ausgezeichnet.

Landrat Sebastian Schuster begrüßte die Lohmarerin in seinem Büro:
„Ich freue mich, dass ich die schöne Aufgabe habe, Ihnen das
Bundesverdienstkreuz am Bande auszuhändigen.“

Hilfe für Andere bestimmt das Leben von Manuela Gardeweg. „Seit
Ihrem 18. Lebensjahr engagieren Sie sich ununterbrochen dort, wo Sie
gebraucht werden“, zitierte Landrat Sebastian Schuster aus der
amtlichen Ordensbegründung.

Zunächst war sie 15 Jahre beim „Deutschen Roten Kreuz“ in
verschiedenen Funktionen, beispielweise als Rettungswagenfahrerin,
ausgebildete ABC-Helferin und Einsatzleiterin im Katastrophendienst
aktiv. Sie erweiterte ihre Tätigkeitsfelder kontinuierlich.

Inzwischen ist die verheiratete Mutter eines Sohnes nahezu Vollzeit
im Ehrenamt aktiv und übt ihren Beruf als selbstständige
Arbeitsvermittlerin nur noch mit wenigen Wochenstunden aus. „Sie
sind jederzeit ansprechbar und erreichbar“, so Landrat Sebastian
Schuster.

Insbesondere für Brandopfer sei ihr Engagement stets
außergewöhnlich. So trommelte sie bereits mehrfach nach Bränden
Helfende und Hilfsmittel zusammen und akquirierte Spenden um den
Menschen, die „vor dem Nichts stehen“ neuen Lebensmut zu
vermitteln und ihnen einen würdigen Neustart zu ermöglichen.

Besonders herausragend war und ist zudem ihr Einsatz in der
Flüchtlingshilfe. Als Teil einer Willkommenskultur für den
Rhein-Sieg-Kreis initiierte Manuela Gardeweg im Jahr 2015 das
Flüchtlingsnetzwerk Lohmar. Als ausgewiesene Netzwerkerin baute sie
in enger Zusammenarbeit mit weiteren Hilfsorganisationen
Kleiderkammern auf, vermittelte Kontakte und koordinierte Projekte und
diverse Maßnahmen.

„Sie haben mit Ihrem unermüdlichen Einsatz in erheblichem Maße
dazu beigetragen, unzähligen Bedürftigen schnelle Hilfe in der Not
zukommen zu lassen. Die direkte und unbürokratische Hilfe und die
Menschen stehen für Sie stets im Vordergrund. Immer wieder
entwickelten Sie dafür neue Ideen. So initiierten Sie jüngst ein
Schulprojekt „Soziales“, um bei Ihren Besuchen in der Schule den
Schülerinnen und Schülern Themen wie Inklusion, Barrierefreiheit,
Menschlichkeit und Kommunalpolitik näherzubringen und sie zum
Mitmachen zu motivieren“, betonte Landrat Sebastian Schuster.

Heute profitieren neben den Flüchtlingen auch viele Obdachlose und
andere Bedürftige vom breiten Hilfsangebot des von Manuela Gardeweg
ins Leben gerufenen Projekts „Lohmar hilft“. Das von ihr
aufgebaute Netzwerk umfasst aktuell circa 1000 Menschen. Inzwischen
wird eine Lagerhalle von 900 Quadratmetern angefüllt mit Hilfsmitteln
jeglicher Form von „Lohmar hilft“ verwaltet. Ehemalige
Flüchtlinge finden dort in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in
Zusammenarbeit mit
den Jobcentern eine sinnvolle Beschäftigung. Die Hilfsgüter und
Spenden werden auch in selbstorganisierten Hilfstransporten
beispielsweise zu Krankenhäusern in Weißrussland gebracht und über
Partnerorganisationen nach Serbien und Griechenland weitergeleitet.
Daneben werden aber auch Kleiderkammern sowie die
hiesige Tafel-Organisation bedacht.

Neben dem humanitären Engagement betreibt die Lohmarerin auf ihrem
Privatgrundstück einen kleinen Gnadenhof für Federvieh, welches von
den umliegenden Tierheimen vermittelt wird.

„Und jetzt engagieren Sie sich auch noch bei uns im Kreistag“, hob
Landrat Sebastian Schuster auf das Kreistagsmandat der Lohmarerin,
seit der aktuellen Wahlperiode, ab.

„Sie, Frau Gardeweg, sind eine besonders engagierte und zupackende
Persönlichkeit, die sich nicht scheut, dauerhaft ihre Bedürfnisse
hinter das Wohl von Mitmenschen anzustellen. Sie sind ein ´lebendiges
Vorbild´. Dafür möchte ich Ihnen persönlich danken“, mit diesen
Worten überreichte Landrat Sebastian Schuster an Manuela Gardeweg die
Ordensinsignien verbunden mit den Glückwünschen des
Ministerpräsidenten Armin Laschet und der Regierungspräsidentin
Gisela Walsken.

„Die Verleihung ist für mich eine Gruppenleistung, da ich seit
Jahren Gleichgesinnte um mich sammele, um im sozialen Bereich weiter
zu kommen“, unterstrich Manuela Gardeweg anlässlich der
Ordensverleihung.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist die einzige
und damit höchste allgemeine Verdienstauszeichnung. Er wurde 1951 als
Instrument des Dankes für herausragendes Engagement zum Wohle der
Allgemeinheit vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet
und wird seitdem durch den amtierenden Bundespräsidenten verliehen
– bis heute rund 248.400 Mal.

Den Verdienstorden gibt es in acht verschiedenen Stufen. Als
Erstauszeichnung wird im Allgemeinen die Verdienstmedaille oder das
Verdienstkreuz am Bande verliehen.
Als weitere Ausführungen folgen das Verdienstkreuz 1. Klasse, das
Große Verdienstkreuz, das Große Verdienstkreuz mit Stern, das Große
Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband, das Großkreuz und die
Sonderstufe des Großkreuzes. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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