Jugendliche wollen "schnell" mitbestimmen
Viel Interesse - Wunsch nach Mitbestimmung

Beim ersten Speed-Debating in Lohmar gab es zehn Sachgebiete, die der Nachwuchs in Zehn-Minuten-Diskussionen abarbeitete. | Foto: Woiciech
  • Beim ersten Speed-Debating in Lohmar gab es zehn Sachgebiete, die der Nachwuchs in Zehn-Minuten-Diskussionen abarbeitete.
  • Foto: Woiciech
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Lohmar - Erstes Speed-Debating brachte viele Anliegen der Lohmarer Jugend auf
den Tisch

„Kann man die Busse nicht einfach zu E-Bussen machen?“ Viele
Fragen und Anregungen, die beim ersten Lohmarer Speed-Debating auf den
Tisch kamen, besaßen eine enorme Gemeinsamkeit.

Sie zeigten ein starkes Interesse der Kinder und Jugendlichen für die
Vorgänge in ihrer unmittelbaren Umgebung. Das Format des
Blitz-Diskutierens ist nicht neu, wurde aber nun erstmalig in Lohmar
umgesetzt.

In der Mensa des Schulzentrums Donrather Dreieck standen Vertreter von
zehn Sachgebieten bereit, um sich mit knapp 50 Schülern über ihre
Anliegen auszutauschen. Zu diesem Zweck wurden Vierergruppen gebildet,
die für jedes Thema rund zehn Minuten Zeit hatten, danach wechselte
man zum nächsten Themengebiet.

Während Bürgermeister Horst Krybus mehr allgemeine Fragen zu seinem
Amt und zur Verwaltung beantwortete, ging es bei Matthias Schmitz,
Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz, konkreter
zu. Der Nachwuchs wollte wissen, was die Stadt in punkto Klima
unternimmt. „Wir können natürlich keine Kohlekraftwerke
abschalten.“ Schnell kristallisierte sich heraus, dass jeder etwas
tun kann, auch im Kleinen. „Ihr solltet nicht nur demonstrieren,
sondern selbst aktiv werden und konkrete Dinge fordern.“

Da hatten die Jugendlichen immerhin ihre Hausaufgaben gemacht und
punkteten mit Argumenten zur Müllreduzierung, Plastikverbot oder
Einschränkungen des Autoverkehrs. Besonders der öffentliche
Nahverkehr, der regelmäßig genutzt wird, ist ein großes Anliegen
der jungen Generation. Nicht nur bessere Anbindungen, um Autofahrten
zu vermeiden, vielmehr Alternativen zu fossilen Rohstoffen oder
Hinweise zu überfüllten Bussen waren Details, die auf der Agenda
standen.

Damit musste sich unter anderem außerdem Grünenpolitiker Horst
Becker am Tisch für Bauen und Verkehr befassen, sowie die Mitarbeiter
der RSVG, die als Gäste ebenfalls eine Diskussionsrunde besetzten.
Bei „Kultur und Sport“ ging es darum, den Interessen und Hobbys
auf die Spur zu kommen, um Fragen nach Angeboten nachzugehen.

Andererseits bewegten die jungen Menschen ferner Berufsfindung und der
Weg zum richtigen Job. Ein großes Begehren klang jedoch überall
durch: der Wunsch nach Mitbestimmung und welche Chancen bestehen, sich
Gehör zu verschaffen. Bei Dr. Fabian Feldmann, Leiter der Abteilung
Jugendförderung, wurde die Möglichkeit eines Jugendrates oder
Jugendparlaments offenbart.

„Da könnt ihr dann alles ansprechen, was euch beschäftigt.“ Doch
die Option, sich einzumischen, birgt auch Kehrseiten. Wie bei anderen
Ehrenämtern ist hierfür viel Freizeit zu opfern. „Ihr müsst
brennen für eure Themen, doch Einmischen ohne Engagement funktioniert
nicht.“

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.