Wolle für emsige Strickerin
Warme Decken für Senioren in Altenheimen

Gabriele Willscheid (links) und Marlene Wehling haben sichtlich Spaß beim Austausch ihrer Strickerfahrungen.  | Foto: Bürgerstiftung
  • Gabriele Willscheid (links) und Marlene Wehling haben sichtlich Spaß beim Austausch ihrer Strickerfahrungen.
  • Foto: Bürgerstiftung

Lohmar. Zwei links, zwei rechts: Das ist der Rhythmus, der den Alltag von Marlene Wehling bestimmt.

Seit drei Jahren strickt die 72Jährige aus gespendeten Wollresten warme Kniedecken für die Altenheime in Lohmar und Wahlscheid. 60 Decken, die vornehmlich Menschen zugutekom-men, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, hat sie bereits produziert. „Doch irgendwann“, erzählt sie, „saß ich auf dem Trockenen.“ Soll heißen: Ihr war das Material ausgegangen, denn mit Corona blieben in den Altenheimen die Besucher*innen aus, die Marlene Wehling bis dahin mit Nachschub versorgten. Und sie überlegte „Wen kann ich noch fragen?“ Natürlich die BürgerStiftungLohmar!

Ein Anruf genügte, und schon startete die Geschäftsführerin Gabriele Willscheid eine Sammelaktion per E-Mail und Telefon, denn: „Etwas Warmes braucht der Mensch, gerade jetzt in Zeiten der Energiekrise, in denen die Heizungen vielerorts heruntergefahren werden“, meint die Geschäftsführerin. Das Ergebnis ihrer Sammelaktion, eine reiche Ernte an Wollknäuel in allen Farben und unterschiedlichen Stärken, brachte sie jetzt der fleißigen Strickerin. „Wahnsinn, damit komme ich über den Winter“, staunte Marlene Wehling und machte sich gleich an die Arbeit.

Jetzt klappern im Wohnzimmer von Marlene und Karl-Heinz Wehling (73) wieder die Stricknadeln: Stunde um Stunde, „solange der Fernseher läuft“, witzeln die Eheleute. Für Marlene Wehling ist die Handarbeit, bei der sie bequem Fernsehgucken kann, auch ein wenig Entspannung, und sie hat das gute Gefühl, zugleich anderen Menschen ein bisschen helfen zu können.

Dabei leben die Wehlings selbst nicht gerade auf der Sonnenseite, müssen mit einer schmalen Rente auskommen und sind auf die Unterstützung der Lohmarer Tafel angewiesen.

„Umso mehr ist das Engagement von Frau Wehling zu loben“, meint Gabriele Willscheid: „Da helfen wir natürlich gerne“, fügt sie hinzu, denn die Bürgerstiftung mache nicht nur mit Geld-spenden, sondern auch aufgrund ihrer vielen Kontakte manches möglich, was sonst ein Traum bliebe.

Freilich: So flink wie Marlene Wehling strickt, dürfte der Vorrat bald zuneige gehen, wer also Wolle erübrigen kann, möge sie in den Evangelischen Altenheimen in Lohmar und Wahlscheid abgeben, bittet die Geschäftsführerin der Bürgerstiftung: „Frau Wehling und die Seniorinnen und Senioren werden’s danken.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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