Watt m‘r bei “Saach hür ens“ liere kann
Zweiter „Schwad-Ôvend“ mit den Schleiers

Foto: Sach hür ens

Wahlscheid - „Wing unn Wösch“ hat nichts zu tun mit „Wein und Wurst“.
Wer das meint, ist wahrscheinlich einem Rechtschreibfehler auf den
Leim gegangen.

„Wösch“ ist nämlich die Bezeichnung für einen Wedel und kommt
vor in Wörtern wie „Kruckwösch“ also Krautwedel und hat folglich
nichts zu tun mit „Woosch“ oder in der Mehrzahl „Wöösch“ wie
in „Blood- oder Brôôtwoosch“.

Die verschieden gebrauchten Formen der „Wösch“ (also zusammen
Gebundenes aus allerlei Kräutern und Pflanzen) und für bzw. gegen
was sie gut sein sollten, lernten die interessierten Besucher beim
zweiten „Schwad-Ôvend“ mit dem Ehepaar Schleier aus Bonn in der
„Alten Linde“ in Wahlscheid ebenso kennen, wie „d‘r Wing unn
die Wingjötter in unserer Jäjend“. Nicht jeder weiß, dass auch im
Stadtgebiet von Lohmar in alter Zeit Wein angebaut wurde – etwa auf
dem Heppenberg bei Donrath, wo es heute noch die Straße „In den
Weingärten“ gibt. Auch Straßennamen wie „Im Wingert“ oder der
Ortsname „Weingartsgasse“ weisen auf die Beziehung zu früherem
Weinanbau in unserer Region hin. Der Wein stand in alter Zeit weit vor
dem Genuss von Bier. Das haben wir, wie so Vieles, den Römern zu
verdanken. Und natürlich kommen in diesem Zusammenhang auch gleich
die dazu gehörigen Weinheiligen („Winghellije“) ins Spiel –
etwa „D‘r hellije Laurenz“ (10. August) oder „D‘r Hellije
Urban (25. Mai). Interessant auch, dass „D‘r hellije Mätes“ am
11. November dazu gehört. Denn an diesem Tag kommt der erste Wein
eines Jahrgangs auf den Tisch.

So manche Gaststätte, die man heute als Bierlokal kennt, war früher
„en Wingstuff“- eine reine Weinstube.

Die „Siegburger Schnelle“ verdankt ihren Namen der speziellen
Form, in der sie hergestellt ist. Diese ließ zu, dass der Wein daraus
schneller in die entsprechenden „Wingjläser“ und Becher
geschüttet werden konnte.

Bonn galt in früheren Zeiten als Zentrum des Weinhandels und
entsprechend auch des Weingenusses, und das durften die Besucher in
dem abschließenden herrlich gespielten Sketch des „Bonner
Weinzäpfers und der Bäckersfrau Marieluis um 1800“ in
authentischen Kostümen miterleben.
Wer solch einen schönen Abend auch einmal selber erleben möchte, ist
herzlich eingeladen, am Donnerstag, 26. Oktober um 19.30 Uhr in die
„Alte Linde“ nach Wahlscheid zu kommen, wenn es beim 3.
„Schwad-Ôvend“ heißt „Klöpp unn Schröpp“.

Unn üvvrijens: Jeder, der mit määt, kritt am Eng der
„Schwadlappen“ – unn datt alles bei freiem Intritt!

www.saachhuerens.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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