Wo Polizisten sich fortbilden
Gimborner Blaulichttag und viel Prominenz

Empfangen wurde NRW-Innenminister Herbert Reul (3.v.l.) von (v.l.) Kriminaloberrat Peter Newels (Vorstand IBZ), René Kauffmann (Direktor IBZ), Polizeidirektor Martin Mönnighoff (Vorstand IBZ), Polizeipräsident Rainer Furth und Hendrik Große Lefert, Sicherheitsbeauftragter. | Foto: Niepenberg
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  • Empfangen wurde NRW-Innenminister Herbert Reul (3.v.l.) von (v.l.) Kriminaloberrat Peter Newels (Vorstand IBZ), René Kauffmann (Direktor IBZ), Polizeidirektor Martin Mönnighoff (Vorstand IBZ), Polizeipräsident Rainer Furth und Hendrik Große Lefert, Sicherheitsbeauftragter.
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Marienheide - „Menschen unterschiedlicher Nationen lernen nicht nur miteinander,
sondern auch voneinander und übereinander. Sie lernen untereinander
immer besser kennen. So entsteht ein großes internationales Haus“,
hieß es in der Predigt des Gottesdienstes bei den Feierlichkeiten zum
50-jährigen Bestehen des Informations- und Bildungszentrums (IBZ)
Schloss Gimborn in Marienheide. Genau dies hat sich die international
anerkannte Fortbildungsstätte für Polizeibeamte aller
Laufbahngruppen auf ihre Fahnen geschrieben.

Das Motto des IBZ lautet: „Wir bringen in unserer Stätte der
Begegnung Menschen zusammen, die ihr Wissen mit Bildung stärken.“

Geschichte

Das IBZ wurde 1969 durch die International Police Association (IPA)
mit dem Ziel der Förderung der internationalen Verständigung, der
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und der staatsbürgerlichen
Bildung gegründet. Die IPA bezeichnet es heute gerne als ihr
Flaggschiff. Neben vielen deutschsprachigen Seminaren werden
regelmäßig internationale, mehrsprachige Seminare durchgeführt.
Darüber hinaus soll den Teilnehmern ein Austausch von beruflichen und
persönlichen Meinungen sowie Erfahrungen ermöglicht werden.

In ihrer Festrede stellten IPA-Präsident Horst Bichl und der
Vorstandsvorsitzende des IBZ, Peter Newels, den wichtigen Anteil des
IBZ an der internationalen Zusammenarbeit heraus. „Herzlichen Dank
an Direktor René Kauffmann und sein Team für die hier geleistete
hervorragende Arbeit“, so Newels.

Kaum Handyempfang

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul hatte die
Lacher auf seiner Seite, als er sagte: „Hinter der Bildung steht ein
großer Auftrag, in Bildung und Begegnung steckt eine Menge Wahrheit.
Schloss Gimborn ist ein geeigneter Ort der Ruhe, in dem man allerdings
kaum Handy-Empfang hat, was meine Leute heute ein wenig nervös
macht.“

Der Innenminister hob den Erfolg der Bildungsarbeit hervor: „Was
hier geleistet wird, ist großartig. Mit seinem nicht nur
bundesländerübergreifenden, sondern auch international
wahrgenommenen Angebot, Polizeibediensteten Weiterbildung und
menschliche Begegnung in einmaliger Umgebung zu bieten, ist das IBZ
Schloss Gimborn als Erwachsenenbildungseinrichtung einzigartig. Bei
den Begegnungen untereinander ist es möglich, unterschiedliche
Ansichten in Frage zu stellen. Sich andere Meinungen anhören, dem
anderen zuhören, das kann wichtig sein.“ Auch an die vielen
Ehrenamtlichen und ihre wichtige Arbeit über die Jahrzehnte richtete
Reul seinen Dank.

In seinem Schlusswort betonte Herbert Reul, dass Lösungen auf
europäischer Ebene auch in der Polizeiarbeit gemeinsam gefunden
werden müssen: „Probleme werden uns nicht den Gefallen tun, an der
Grenze halt zu machen.“

Stellvertretend für die zahlreichen internationalen Gäste sprach Gal
Sharon, Vize-Präsidentin des International Executive Board (IEB) und
Mitglied der israelischen Sektion der IPA. „Freundschaft – das ist
es. Ich treffe Polizisten aus der ganzen Welt und initiiere als
IEB-Mitglied neue Projekte auf internationaler Ebene“, begründet
Gal Sharon ihren Beitritt zur International Police Association, deren
Macht und Stärke sie bei der Behandlung von Notfällen miterlebt hat.

Gimborner Blaulichttag

Dem Festakt schloss sich ein attraktives, öffentliches
Nachmittagsprogramm im Innenbereich des Schlosses an. Der „Gimborner
Blaulichttag - Polizei erleben“ wurde durch die Dudelsack-Gruppe
„Pipe & Drums“ eröffnet. Anschließend führte die Bundespolizei
die Technik eines 408 PS starken Wasserwerfers mit einem Volumen von
10.000 Litern vor (Anschaffungskosten rund eine Million Euro).

Proben ihres akrobatischen Könnens gaben die Mitglieder der
Landesturnriege der NRW-Polizei ab. Die Bundespolizei St. Augustin
simulierte Einsätze gegen gewaltbereite Hooligans und Bürger, „die
nicht mehr ganz kooperativ sind“, wie sich der Leiter der
Einsatztruppe ausdrückte. 

- Ulrich Niepenberg

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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