Spuren der Vergangenheit
Schüler besuchen ehemalige NS Ordensburg Vogelsang

In Gruppenarbeiten untersuchten die Schüler der GGS Marienheide die Vorgänge an der Ordensburg Vogelsang in der Eifel.  | Foto: Christine Schleifenbaum
  • In Gruppenarbeiten untersuchten die Schüler der GGS Marienheide die Vorgänge an der Ordensburg Vogelsang in der Eifel. 
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Marienheide - Die Jahrgangsstufe Q2 der Gesamtschule Marienheide besuchte die
ehemalige nationalsozialistische Ordensburg Vogelsang in der Eifel.
Die Anlage diente, im Gegensatz zur SS-Junkerschule und zur
Reichsführerschule, der NSDAP zwischen 1936 und 1939 als
Schulungsstätte für den Nachwuchs des NSDAP- Führungskaders.

Nach dem Eintreffen vor Ort wurden die Schüler in verschiedene
Kleingruppen unterteilt und erkundeten das Gelände mit mehreren
Guides. Zu Beginn der Führung begaben sie sich in einen Seminarraum,
wo sie mithilfe einer PowerPoint-Präsentation über den historischen
Hintergrund sowie Funktion und Nutzungen der früheren Ordensburg
aufgeklärt wurden. Um das weitere Gelände zu erkunden teilten sich
die Gruppen auf vier Stationen, Fackelträger, Sportlerrelief,
Kameradschaftshaus und Hangaufbau, auf und bearbeiteten die ihnen zur
Verfügung gestellten Materialien jeweils vor Ort. Danch
präsentierten die Gruppen gegenseitig ihre Ergebnisse

.
Aus den Vorträgen ging hervor, dass die Lehrgangsteilnehmer zur Zeit
des Nationalsozialismus aus ganz Deutschland kamen. Sie waren auf
Vorschlag der Gauleitungen von Robert Ley ausgewählt worden. Die
meisten waren Mitte zwanzig. Voraussetzung für die Aufnahme an einer
Ordensburg waren erste Bewährung in der Parteiarbeit, völlige
körperliche Gesundheit, Arbeits- und Militärdienst sowie ein
Abstammungsnachweis, welcher bis ins 18. Jahrhundert zurückreichte.
Weiterhin mussten die Bewerber auf Anordnung von Robert Ley
verheiratet sein, dagegen interessierten ihre schulischen Leistungen
überhaupt nicht.

Die Ordensburg verfügte sowohl im Nationalsozialismus sowie auch zur
heutigen Zeit über ein voll funktionsfähiges Schwimmbad. Zum
Weiteren Verständnis berichteten die Guides anschauliche Beispiele
über die Nutzung des Schwimmbades in der NS Zeit. Die jungen Männer
waren beispielsweise verpflichtet eine ganze Bahn zu tauchen ohne
dabei auch nur einmal Luft zu holen. Die Tatsache, dass das Schwimmbad
heute unter anderem für Schwimmunterricht von Grundschüler genutzt
wird, führte zu Verwunderung und einigen Diskussionen. Am Ende stand
für die Schüler vor allem die Erkenntnis, dass für Individualität
und Wertschätzung  in der  nationalsozialistischen Ideologie kein
Platz war. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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