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Tafel Mechernich baut neues Verteilzentrum
Mechernich (lk). Innerhalb von nur ein paar Stunden standen schon die Wände. Das Dach und die beiden Rolltore folgten wenig später. Und fertig war der Bau zweier Garagen mit einer Höhe von jeweils 3,50 Meter, die samt Schwerlast-Regalen Platz für bis zu 32 Paletten bieten. Diesen braucht die Tafel Mechernich auch, denn hier bauen der Vorsitzende Wolfgang Weilerswist, sein Stellvertreter Volker Nüßmann, Kassiererin und Logistikbeauftragte Manuela Pütz sowie ihr über 50-köpfiges Team ein neues Logistik-Zentrum auf.
Es ist eines von sieben in NRW. Damit können Sie in Zukunft über zehn Tafeln in der Region mit Waren beliefern. Sogar einen neuen Gabelstapler für LKW-Ladungen schafften sie im Vorfeld an, bald folgt ein angrenzender Büro-Container, um die zusätzliche Bürokratie bewältigen zu können. All das übernehmen sie zusätzlich zu den etwa 1200 Menschen, die sie in Mechernich und Umgebung wöchentlich mit Lebensmitteln versorgen.
Investiert haben sie hierfür insgesamt über 100.000 Euro, die zu 80 Prozent vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW übernommen wurden.
Arbeiten wird die Tafel zukünftig mit einem eigenen Logistik-System. Mit dieser „eco-Plattform“ kann man beispielsweise digitale Lieferscheine, ausführliche Auswertung von Trends zu Spendenmengen und mehr erstellen. Außerdem dient sie als Online-Marktplatz, der den Warenaustausch und die Weitergabe zwischen den Tafeln vereinfacht. So können die umliegenden Standorte Waren in Mechernich bestellen, die sie dann aus dem Lager abholen können. Hierhin liefern auch direkt die Händler, die die Waren an die Tafel abtreten. Manuela Pütz kümmert sich als Logistikerin um Akquise und Absprachen mit Tafeln und Firmen.Ohnehin sind die Tafeln bei der Digitalisierung sehr weit. Kunden erhalten bei ihrer Registrierung eine Karte mit Strichcode, die als digitaler Ausweis dient. Hierüber kann man direkt abrufen, ob die Kunden Kinder haben, muslimisch sind oder mehr, sodass die Tüten direkt entsprechend gepackt werden können.
Die Schwerlastregale kamen von der Firma „Safety First“ die nur die Materialkosten berechnete. Lieferung und Aufbau ermöglichte sie kostenlos, „weil Sie von unserer Arbeit begeistert sind“, freut sich der Vorsitzende.
Sobald sie vom TÜV abgenommen wurden, können sie auch schon in Nutzung gehen. Hinzukommen soll bald noch eine PV-Anlage samt Energiespeicher. Eine kostenlose Schulung am Gabelstapler erhalten die Ehrenamtler vom Ingenieur-Büro „Meuser“ aus Firmenich-Obergartzem.
Künftig werden in dem neuen Logistiklager Trockenwaren wie Nudeln, Reis oder Konserven zwischengelagert. Die Produkte sollen dort jeweils aber nicht länger als zwei bis drei Tage verweilen. Mit dem neuen Verteilzentrum habe man, so die Verantwortlichen, einen „Schwachpunkt im Logistiksystem“ geschlossen, um Standorte im Südwesten von NRW ressourcensparend mit Lebensmitteln versorgen zu können.
Um all das aber langfristig erhalten zu können, ist die Mechernicher Tafel als gemeinnütziger Verein weiterhin auf Spenden angewiesen. „Ebenso dringend sind wir auf der Suche nach neuen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die mit anpacken oder gerne für uns fahren würden“, so Weilerswist und Nüßmann. Interessenten können sich dazu unter info@tafel-mechernich.de oder telefonisch unter 01 72 – 8 49 46 45 melden.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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