Erster Waldkindergarten für Kall
„Amselnest“ mit 20 Kindern

Stellten den Waldkindergarten vor: Alice Gempfer (v.l., stellvertretende Teamleiterin Jugend und Soziales bei der Gemeinde), Kita-Router-Geschäftsführerin Manuela Bornkessel, Bürgermeister Hermann-Josef Esser und Nina Pützer, bei der Gemeinde zuständig für den Bereich Kindergarten. | Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
  • Stellten den Waldkindergarten vor: Alice Gempfer (v.l., stellvertretende Teamleiterin Jugend und Soziales bei der Gemeinde), Kita-Router-Geschäftsführerin Manuela Bornkessel, Bürgermeister Hermann-Josef Esser und Nina Pützer, bei der Gemeinde zuständig für den Bereich Kindergarten.
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Mechernich-Kall - Im Frühjahr 2021 eröffnet in Kall der erste Waldkindergarten im
Gemeindegebiet. Das „Amselnest“, wie die Einrichtung sich wegen
ihrer Lage am Amselweg nennt, freut sich bereits jetzt über regen
Zulauf.

(me). 15 Anmeldungen über den Kita-Navigator des Kreises Euskirchen
liegen schon vor. Insgesamt gibt es 20 Plätze, davon etwa ein Viertel
für Kinder im Alter von zwei Jahren.

Es zeigt: Die Entscheidung für den Waldkindergarten, die die Politik
im Januar 2020 getroffen hat, war offenbar die Richtige, da ein
entsprechender Bedarf in der Bevölkerung besteht.

Bei einer Pressekonferenz im Haus der Begegnung in Kall stellte
Manuela Bornkessel, Geschäftsführerin der Kita Router gGmbH mit Sitz
in Erftstadt, das Konzept vor. Der erste Waldkindergarten eröffnete
im Jahr 2008 im Freilichtmuseum Kommern. Der in Kall wäre der neunte
des Unternehmens.

Die 20 Kinder sollen auf dem 1.500 Quadratmeter großen Grundstück,
das der Gemeinde Kall gehört, von vier Erzieherinnen oder Erziehern
betreut werden. Direkt angrenzend befinden sich eine 1.900
Quadratmeter große weitere Außenfläche sowie 8.700 Quadratmeter
Waldfläche. „Es gab wenig freie Grundstücke in
Gemeindeeigentum“, erklärte Bürgermeister Hermann-Josef Esser den
Standort, der etwas erhöht liegt, weshalb ein Abstand zur Straße
besteht. Am Grundstücksrand werden noch Parkplätze errichtet.

Die Kinder verbringen tatsächlich die meiste Zeit draußen. Leichter
Regen oder Minustemperaturen sind kein Hinderungsgrund.

„Die meiste Zeit sind die Kinder mit den Erzieherinnen und einem
Bollerwagen auf dem Gelände oder der angrenzenden Natur unterwegs.
Dieses Umfeld ist sehr angenehm, besonders während einer Pandemie“,
so Bornkessel. Klar ist, dass auch Meteorologen sich mal irren und die
Mitarbeiter stets flexibel reagieren auf die aktuellen Umstände
reagieren müssen. „Unsere Mitarbeiter werden gezielt ausgewählt.
Sie müssen sich schon mit dem Thema Natur auseinandersetzen“,
erklärt Bornkessel.

Selbst gegessen wird draußen, ein entsprechender Caterer, der
täglich auch zusätzlich zum Essen auch Geschirr liefert, wird noch
gesucht. Selbst die Mittagsruhe halten die Kinder bei schönem Wetter
im Freien ab. Die Betreuungszeiten liegen bei 35 oder 45 Stunden, los
geht es um 7.30 Uhr und dann entsprechend der gewählten Zeiten bis
14.30 oder 16.30 Uhr.

Sollte es witterungsbedingt aber doch nötig sein, stehen auf dem
Gelände drei Schutzunterkünfte, sogenannte Schäferwagen zur
Verfügung. Manuela Bornkessel beschreibt sie als Holzhäuser auf
Rädern, die gut isoliert sind, Toiletten beinhalten und jeweils einen
Wasser-, Kanal- und Stromanschluss haben. Diese Wagen werden eigens
für Kita Router von einer Zimmerei in Bayern angefertigt und kosten
pro Stück rund 80.000 Euro.

Der Waldkindergarten in Kall wird laut Manuela Bornkessel
selbstverständlich die nordrhein-westfälischen Bildungsziele
einhalten und auch ganz normale Vorschularbeit leisten. „Unsere
Kinder können mit Stift, Papier und Schere umgehen“, verspricht
sie. Dennoch werden in die Bildungsarbeit viele Naturaspekte
einfließen. Laut Meinung der Geschäftsführerin gelten im
Waldkindergarten besondere Regeln, der Halt in der Gruppe sei sehr
groß.

Mit dem Waldkindergarten geht die Gemeinde Kall neue Wege. Bis auf den
integrativen Kindergarten St. Nikolaus, der von Caritas Lebenswelten
betrieben wird, ist die Gemeinde Träger aller Kindertagesstätten.
Insgesamt gibt es ab Frühjahr 2021 dann zehn Einrichtungen in Kall,
in denen insgesamt rund 300 Kinder betreut werden sollen.

Wer Interesse hat, sein Kind im Waldkindergarten anzumelden, kann dies
über den Kita-Navigator des Kreises Euskirchen tun:
https://kreis-euskirchen.kita-navigator.org/

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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